Die Erde mit ihrer Atmosphäre und ihren Meeren, ihrer komplexen Biosphäre, ihrer Kruste von entsprechend oxidiertem, Quarz reichem, sedimentärem, Eruptions- und metamorphem Gestein (die über einem Magnesiumsilikat-Mantel und einem Kern aus metallischem Eisen liegt), mit ihren Eis bedeckten Gipfeln, ihren Wüsten, Wäldern, Tundren, Dschungeln, Weideländern und Seen, mit ihren Kohle- und Erdablagerungen, ihren Vulkanen und Fumarolen, mit ihren Pflanzen und Tieren, ihrem Magnetfeld, ihrer Ionosphäre, mit ihren Verformungen des Ozeanbodens und ihrem sich bewegenden Magma… ist ein System von erstaunlicher Komplexität.
J. S. Lewis, amerikanische Theologe 1
Ein imaginärer Weltraumreisender, der sich dem Sonnensystem vom interstellaren Raum aus nähert, würde eine sehr interessante Situation vorfinden. Wir wollen uns vorstellten, dass wir solch ein Reisender sind und dass wir in der ekliptischen Ebene ankommen – dem großen Kreis der Himmelskugel in dem sich alle hauptsächlichen Planeten unseres Sonnensystems bewegen. Der erste Planet auf den wir träfen wäre Pluto. Dieser Planet ist ein sehr kalter Ort. Die Temperaturen bewegen sich um -238°C. Der Planet hat eine dünne Schale einer Atmosphäre die nur dann in einem gasförmigen Zustand ist, wenn er sich der Sonne etwas mehr annähert auf seiner ziemlich elliptischen Umlaufbahn. Zu anderen Zeiten ist die Atmosphäre eine Masse von Eis. Kurz gesagt, Pluto ist eine unbelebte, in Eis gehüllte Kugel.
Allah erschuf die Himmel und die Erde in makelloser Perfektion. Hierin ist gewiss ein Zeichen für die Gläubigen. (Sure 29:44 – al-‚Ankabut)
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Wenn man sich weiter gegen die Sonne hin bewegt, trifft man als nächstes auf Neptun. Er ist auch kalt: Ungefähr -218°C. Seine Atmosphäre besteht aus Wasserstoff, Helium und Methan und ist für alle bekannten Lebensformen giftig. Winde toben mit einer Geschwindigkeit von fast 2000 Stundenkilometern über die Oberfläche des Planeten.
Der nächste ist Uranus: Ein Gasplanet mit Felsen und Eis auf seiner Oberfläche. Die Temperatur ist -214°C und die Atmosphäre besteht wiederum aus Wasserstoff, Helium und Methan – ungeeignet für Menschen um dort zu leben.
Nach Uranus trifft man auf Saturn. Er ist der zweitgrößte Planet im Sonnensystem und das System von Ringen, die ihn umkreisen ist besonders beachtenswert. Diese Ringe bestehen aus Gasen, Felsbrocken und Eis. Eines der vielen interessanten Dinge über Saturn ist, dass er total aus Gas zusammengesetzt ist: 75 % Wasserstoff und 25 % Helium, und seine Dichte ist geringer als die von Wasser. Wenn man auf Saturn „landen“ wollte, bräuchte man eine Art aufblasbares Raumschiff! Die Durchschnittstemperatur ist wiederum sehr tief: -178°C.
Als nächster kommt Jupiter: Der größte Planet des Sonnensystems; er ist 318 mal größer als die Erde. Wie Saturn, ist auch Jupiter ein gasförmiger Planet. Da es schwierig ist, zwischen der „Atmosphäre“ und der „Oberfläche“ solcher Planeten zu unterscheiden, kann man schwer sagen was die „Oberflächentemperatur“ ist, doch in den oberen Sphären der Atmosphäre ist die Temperatur -143°C. Eine bemerkenswerte Eigenheit der Atmosphäre Jupiters ist etwas, das der „Große Rote Fleck“ genannt wird. Er wurde erstmals vor 300 Jahren bemerkt. Astronomen wissen nun, dass es sich dabei um ein enormes Sturmsystem handelt, das seit Jahrhunderten in der Atmosphäre des Planeten tobt. Er wäre mächtig genug, um ein paar Planeten von der Größe der Erde insgesamt zu verheeren. Jupiter mag zwar ein visuell sehr interessanter Planet zu sein, doch er ist keine Heimstätte für Menschen, die durch seine eisigen Temperaturen, furchtbaren Stürme und intensive Ausstrahlung auf der Stelle getötet werden würden.
Danach kommt Mars. Die Atmosphäre des Mars kann menschliches Leben nicht unterstützen, da sie hauptsächlich aus Kohlendioxid besteht. Die Marsoberfläche ist überall mit Kratern bedeckt: Sie sind das Ergebnis von Äonen von Meteoreinschlägen und starken Winden die über die Oberfläche fegen, und die Sandstürme verursachen, die tage- oder wochenlang ununterbrochen anhalten. Die Temperaturen schwanken ziemlich stark, und fallen bis zu -53°C. Es wurde viel darüber spekuliert, dass es Leben auf Mars geben möge, jedoch alle Befunde deuten darauf hin, dass auch er eine unbelebte Welt ist. Während wir uns von Mars entfernen und in Richtung Sonne weiterfahren nehmen einen blauen Planeten wahr, den wir zunächst übergehen wollen, um vorher noch einige andere Planeten zu erforschen.
Unsere Forschungsreise führt uns weiter zu einem Planeten, namens Venus. Dieser Planet ist überall in leuchtend weiße Wolken gehüllt, doch die Oberflächentemperatur ist 450°C, was genügt um Blei zum Schmelzen zu bringen. Die Atmosphäre setzt sich hauptsächlich aus Kohlendioxid zusammen. Auf der Oberfläche herrscht ein atmosphärischer Druck, der 90 irdischen Atmosphären entspricht: Auf der Erde müsste man einen Kilometer tief ins Meer gehen ehe man solch einen hohen Druck erreicht. Die Atmosphäre von Venus enthält einige Kilometer tiefe Schichten von gasförmiger Schwefelsäure. Wenn es auf Venus regnet, regnet es eigentlich keinen Regen: Es regnet Säure; kein Mensch oder anderes Lebewesen könnte an solch einem höllischen Ort auch nur einen Augenblick überleben.
Selbst Mars, welcher der Erde unter den Planeten des Sonnensystems in seinen physikalisch Eigenschaften am nächsten kommt, ist nichts weiter, als ein trockener, lebloser Felsenglobus.
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Wir eilen weiter und kommen zu Merkur, einer kleinen, felsigen Welt, bombardiert von der Hitze und Ausstrahlung der Sonne. Seine eigene Rotation wurde durch seine Nähe zur Sonne so verlangsamt, dass der Planet in der Zeit, die er benötigt, die Sonne zweimal zu umkreisen, nur drei volle Umdrehungen um seine eigene Achse macht. In anderen Worten, zwei „Jahre“ auf Merkur entsprechen drei seiner „Tage“. Aufgrund dieses ausgedehnten Tag-und-Nacht-Zyklus wird eine Seite von Merkur extrem angeheizt, während die andere extrem abkühlt. Der Temperaturunterschied zwischen der Tages- und der Nachtseite von Merkur beläuft sich auf 1000°C. Selbstverständlich ist unter solchen Umweltbedingungen kein Leben möglich.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass von den acht Planeten die wir uns ansahen, einschließlich ihrer dreiundfünfzig Satelliten, nicht einer irgend etwas bieten konnte, das als Lebensraum gedient haben könnte. Jeder von ihnen ist eine leblose Kugel von Gas, Eis oder Felsbrocken. Doch wie sieht es mit dem Blauen Planeten aus, den wir vor einiger Zeit übersprungen hatten? Er ist einer, der sich sehr von den anderen unterscheidet. Mit seiner gastfreundlichen Atmosphäre und Oberflächenbeschaffenheit, den auf ihm vorherrschenden Temperaturen, seinem Magnetfeld und Vorräten an Elementen und seiner gerade richtig abgestimmten Entfernung von der Sonne, erscheint es fast so, als ob er speziell dazu geschaffen wurde, eine Heimstätte für das Leben zu sein. Und, wie wir sehen werden, ist genau das der Fall.
DIE HÖLLISCHE OBERFLÄCHE DER VENUS
Die Oberflächentemperatur auf der Venus erreicht bis zu 450° C, was ausreichen würde, Blei zum Schmelzen zu bringen. Die Gestalt dieses Planeten ist die, eines mit Lava überzogenen Feuerballs. Venus hat eine dichte Atmosphäre von Schwefelsäuredämpfen die einen andauernden Säureregen verursachen. Der atmosphärische Druck auf der Oberfläche ist neunzig mal so hoch, wie der auf der Erde, was einem Druck entspricht, der in 1000 Meter Meerestiefe vorherrscht.
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Eine kurze Abweichung und Warnung über „Angleichung“
Im Rest dieses Kapitels werden wir die Eigenschaften der Erde untersuchen, die es klar machen, dass unser Planet speziell dazu erschaffen worden war, um das Leben zu beherbergen. Bevor wir das tun, müssen wir jedoch eine kurze Abweichung machen, um die Möglichkeit irgendwelcher Missverständnisse auszuschalten. Diese Abweichung ist speziell für diejenigen gedacht, die daran gewöhnt sind, die Evolutionstheorie als eine wissenschaftliche Wahrheit hinzunehmen und die stark an das Konzept der „Anpassung“ glauben.
„Anpassung“ ist die Substantivform des Verbs „anpassen“. „Anpassen“ bedeutet eine Abänderung entsprechend geänderten oder sich ändernden Umständen vornehmen. Im Sprachgebrauch der Evolutionisten bedeutet es eine „Abänderung eines Organismus oder seiner Organe, wodurch er besser für das Überleben unter den vorherrschenden Umweltbedingungen ausgerüstet wird“. Die Evolutionstheorie behauptet, dass alles Leben auf der Erde von einem einzigen Organismus (ein einziger gemeinsamer Vorfahre) ausging, der selbst als ein Ergebnis von Zufall ins Dasein kam, und die Theorie bedient sich ausgiebig dieses Sinnes des Wortes „Anpassung“ um ihre eigene Sache zu unterstützen. Die Evolutionisten halten daran fest, dass lebende Organismen sich durch Anpassung an ihre Umweltbedingungen in neue Spezien verwandeln. Wir haben die Ungültigkeit dieser Behauptung, dass Mechanismen der Anpassung an natürliche Bedingungen in Lebewesen nur unter bestimmten Voraussetzungen ins Spiel kommen, in Einzelheit in unseren anderen Büchern erörtert und klargestellt, dass dadurch niemals die Verwandlung einer Spezies in eine andere bewirkt werden kann.2 (Eine Zusammenfas-sung dieser Diskussion ist im Anhang dieses Buchs unter der Überschrift „Der Evolutionsschwindel“ wiedergegeben.) Die Evolutionstheorie mit ihrem Konzept der „Anpassung“ ist in Wirklichkeit nur eine Anwendung des Lamarckismus, einer Theorie über organische Evolution, die vorgibt, dass Veränderungen in den Umweltbedingungen strukturelle Veränderungen in Tieren und Pflanzen verursachen, die auf die Nachkommen vererbt werden können – eine Theorie, die gründlich und zurecht von wissenschaftlichen Kreisen abgelehnt wurde.
Doch obwohl sie keine wissenschaftliche Grundlage hat, sind die meisten Leute von der Idee der Anpassung stark beeindruckt, und deshalb müssen wir diesen Punkt hier erörtern, bevor wir fortfahren können. Vom Glauben an die Anpassungsfähigkeit der Lebensformen ist es nur ein Schritt weiter zu der Idee, dass das Leben sich ebenso auf anderen Planeten entwickelt haben könnte, wie es das einst auf der Erde tat. Die Möglichkeit, dass kleine grüne Wesen auf Pluto leben, die womöglich etwas ins Schwitzen kommen, wenn das Thermometer auf 238°C steigt, und die Helium anstelle von Sauerstoff atmen, und Schwefelsäure anstelle von Wasser trinken kitzelt irgendwie die Phantasie der Leute, besonders derer, deren Phantasie reichlich durch Produkte der Hollywood Studios genährt wurde.
Diese Phantasien jedoch sind nur das Material aus dem Träume (und Hollywood-Filme) gemacht werden, und selbst die Evolutionisten, die besser über Biologie und Biochemie unterrichtet sind, machen keine Anstrengungen, solche Vorstellungen zu verteidigen. Sie wissen sehr wohl, dass Leben nur dort existiert wo die notwendigen Voraussetzungen und Elemente vorhanden sind. Bei den Anhängern der kleinen, grünen Männchen (oder anderer außerirdischer Lebensformen) – falls sie überhaupt tatsächlich daran glauben – handelt es sich um total verblendete Anhänger der Evolutionstheorie, die selbst des elementarsten Wissens der Grundlagen der Biologie und Biochemie mangeln und in ihrer Ignoranz, mit unerhörten Szenarios daherkommen.
Wenn wir also den Trugschluss im Konzept von der Anpassung verstehen, müssen wir zuerst Kenntnis davon nehmen, dass Leben nur dann aufkommen kann, wenn bestimmte Voraussetzungen und Elemente gegeben sind. Das einzige Modell physiologischen Lebens, das auf wissenschaftlichen Kriterien begründet ist, ist das auf Kohlenstoff basierende Leben, und die Wissenschaftler sind sich einig, dass nirgends im Universum eine andere materielle Form des Lebens zu finden ist.
Kohlenstoff ist das sechste Elemente in der periodischen Tafel. Dieses Atom ist die Grundkomponente des Lebens auf der Erde weil alle organischen Moleküle (wie etwa Nukleinsäuren, Aminosäuren, Proteine, Fette und Zucker) aus verschiedenen Kombinationen von Kohlenstoff mit anderen Elementen gebildet sind. Kohlenstoff bildet Millionen von verschiedenen Arten von Protein, indem er verschiedentliche Verbindungen mit Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff usw. eingeht. Der Kohlenstoff kann durch kein anderes Element ersetzt werden. Wie wir in den folgenden Abschnitten sehen werden, hat kein anderes Elemente als der Kohlenstoff die Fähigkeit, die vielen verschiedenen Arten von chemischen Verbindungen zu bilden, von denen das Leben abhängt.
Folglich muss das Leben, falls es auf irgend einem Planeten, irgendwo im Universum existieren sollte, auf Kohlenstoff basieren.3
Es gibt eine Anzahl von Voraussetzungen, die unumgänglich sind, damit auf Kohlenstoff basierendes Leben bestehen kann. Auf Kohlenstoff basierende Organische Verbindungen (wie etwa Proteine) können z.B. nur innerhalb einer bestimmten Temperaturspanne bestehen. Sie beginnen zu zerfallen bei Temperaturen über 120°C und werden irreparabel beschädigt, wenn sie Frost von unter -20°C ausgesetzt sind. Es ist jedoch nicht nur die Temperatur, die ausschlaggebend dafür ist, die Toleranzgrenzen der geeigneten Voraussetzungen für auf das, auf Kohlenstoff basierte Leben festzulegen: In gleicher Weise sind die Art und Menge des Lichts, die Stärke der Schwerkraft, die Zusammensetzung der Atmosphäre und die Stärke des Magnetfelds mitbestimmende Faktoren. Die Erde bietet genau solche Voraussetzungen, die nötig sind um das Leben zu ermöglichen. Wenn nur eine der Voraussetzungen verändert wäre, wenn die Durchschnittstemperaturen z.B. 120°C überstiegen, gäbe es kein Leben auf der Erde.
Deshalb werden unsere kleinen grünen Wesen, die womöglich etwas ins Schwitzen kommen, wenn das Thermometer auf 238°C steigt, und die Helium anstelle von Sauerstoff atmen, und Schwefelsäure anstelle von Wasser trinken, nirgendwo existieren, weil auf Kohlenstoff basierende Lebensformen unter solchen Bedingungen nicht überleben können, und diese Lebensformen sind einzige Art materiellen Lebens, die es gibt. Leben kann nur innerhalb einer begrenzten Umwelt und unter Bedingungen existieren, die vorsätzlich dem Leben zuträglich gestaltet wurden. Das gilt für das Leben generell und speziell für den Menschen.
Die Erde bietet solche vorsätzlich gestalteten Umweltbedingungen.
ANMERKUNGEN |
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1 F. Press, R. Siever, Earth, New York: W. H. Freeman, 1986, S. 2
2 Siehe Harun Yahya, Der Evolutionsschwindel: Der wissenschaftliche Zusammenbruch der Evolutionstheorie und ihr ideologischer Hintergrund, März 2000, Okusan Verlag
3 Michael Denton, Nature’s Destiny, S. 106
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