Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde…“ (Sure 42:11 – asch-Schura)
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Materialismus kann keinerlei Anspruch mehr darauf erheben, eine wissenschaftliche Philosophie zu sein. Wie ist das unendliche Universum, in dem wir leben, entstanden? Wie haben sich der Gleichgewichtszustand, die Harmonie und die Ordnung im Kosmos entwickelt? Wie kam es dazu, dass die Erde zu einem uns so gut angepassten, geschützten Lebensraum wurde? Fragen dieser Art haben den Menschen seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte bewegt. Die Wissenschaftler und Philosophen, die diese Fragen mit Intellekt und gesunder Logik angingen kamen stets zu dem Schluss, dass das Design und die Ordnung, die im Weltall vorherrschen, ein Beweis für die Existenz eines erhabenen Schöpfers sind, der über das gesamte Universum waltet. Dies ist eine unbestreitbare Wahrheit, auf die wir stoßen, wenn wir unserem Intellekt folgen. Allah teilt den Menschen diese Tatsache in Seinem Heiligen Buch, dem Quran, mit, den Er vor 14 Jahrhunderten als eine Rechtleitung für die Menschheit offenbart hat. Er erklärt, dass Er das Weltall aus dem Nichtvorhandensein mit einem bestimmten Zweck geschaffen hat, wobei alle Systeme und Gleichgewichtszustände speziell auf das menschliche Leben abgestimmt sind. Im folgenden Vers hält Allah den Menschen an, diese Wahrheit zu bedenken: Seid ihr eine mächtigere Schöpfung oder der Himmel, den Er errichtete? Er erhöhte sein Firmament und gestaltete ihn. Er hüllte ihn in die Dunkelheit seiner Nacht und brachte den Glanz des Morgens aus ihm hervor. Danach breitete er die Erde aus… (Sure 79:27-30 – an-Nazi’at) An anderer Stelle im Quran wird der Mensch dazu angehalten, über all die Systeme und das im Weltall vorherrschende Gleichgewicht, die Allah für ihn geschaffen hat, nachzudenken und aus diesen Beobachtungen eine Lehre zu ziehen: Und die Nacht und den Tag hat Er euch dienstbar gemacht, und die Sonne und der Mond und die Sterne sind dienstbar gemacht durch Seinen Befehl. Siehe, darin ist wahrlich ein Zeichen für einsichtige Leute. (Sure 16:12 – an-Nahl) In einem anderen Vers im Quran ist dieser Hinweis: Er lässt die Nacht in den Tag, und den Tag in die Nacht übergehen. Und Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht – beide bleiben im Umlauf bis zu der, ihnen bestimmten Frist. So ist Allah, euer Herr! Sein ist das Reich. Diejenigen aber, die ihr ausser Ihm anruft, haben nicht einmal Macht über das Häutchen eines Dattelkerns. (Sure 35:13 – al-Fatir) Diese, im Quran dargelegte, offensichtliche Wahrheit wurde auch von einer Anzahl der wichtigsten Begründer der modernen Astronomie bestätigt. Galileo, Kepler und Newton erkannten alle, dass die Struktur des Universums, das Design des Sonnensystems, die Gesetze der Physik und die vorherrschenden Gleichgewichtszustände allesamt das Werk eines göttlichen Schöpfers – Allahs – sind. Und zu diesem Schluss kamen sie als Ergebnis ihrer eigenen Forschung und Beobachtungen. Die Realität der Schöpfung, von der wir hier sprechen wurde seit den frühesten Epochen von einer bestimmten philosophischen Denkweise ignoriert oder geleugnet, die als „Materialismus“ bekannt ist. Diese Philosophie, die ursprünglich in der griechischen Antike formuliert wurde, tauchte auch in anderen Kulturen von Zeit zu Zeit auf und wurde auch von einzelnen Individuen vorgebracht. Sie behauptet, dass nur die Materie existiere, und dass dies seit ewigen Zeiten der Fall sei. Vom gleichen Standpunkt her behauptet sie, dass auch das Universum „immer“ existiert habe und nicht erschaffen worden sei. Zusätzlich zu ihrer Behauptung, dass das Universum seit Ewigkeit her existiere, behaupten die Materialisten ferner, dass das Universum weder einen Zweck, noch ein Ziel habe. Sie behaupten, dass all das Gleichgewicht, die Harmonie und Ordnung, die uns umgeben lediglich ein Produkt des Zufalls seien. Dieses „Zufallskonzept“ wird auch vorgebracht, wenn die Frage nach der Entstehung des Menschen aufkommt. Die Evolutionstheorie, die weithin als Darwinismus bekannt ist, ist eine weitere Anwendung des Materialismus auf die Welt der Natur. Wir erwähnten zuvor, dass einige der Gründer der modernen Wissenschaft gläubige Menschen waren, die anerkannten, dass das Universum von Allah erschaffen und organisiert wurde. Im 19. Jahrhundert, zeigte sich eine bedeutsame Wende in der Betrachtungswei-se dieser Angelegenheit innerhalb der Welt der Wissenschaft ab. Der Materialismus wurde von gewissen Interessengruppen gezielt in das Wesen der modernen Wissenschaft eingeführt. Die politischen und sozialen Bedingungen, die im 19. Jahrhundert vorherrschten, bildeten eine ideale Grundlage für den Materialismus; die Philosophie wurde weithin akzeptiert und verbreitete sich in der Welt der Wissenschaft. Die Entdeckungen der modernen Wissenschaft jedoch zeigen unbestreitbar, wie unzutreffend die Behauptungen des Materialismus tatsächlich sind.
Wir wollen nochmals auf die zwei materialistischen Postulate bezüglich des Universums zurückkommen: Das Universum existiert in Ewigkeit und, da es keinen Anfang und kein Ende hat, wurde es nicht erschaffen. Alles, was in diesem Universum vorhanden ist, ist lediglich das Ergebnis von Zufall, und nicht das Erzeugnis von bewusst gestaltetem Design, Planung oder Vorhersehen. Diese zwei Ideen wurden von den Materialisten des 19. Jahrhunderts, dreist propagiert und eifrig verfochten, obwohl sie sich natürlich nur auf das begrenzte Wissen und die primitiven wissenschaftlichen Methoden ihrer Zeit stützen konnten. Beide sind durch die wissenschaftlichen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts total widerlegt worden. Die erste, die begraben wurde, war die Idee, dass das Universum unendlich in der Zeit existiere. Seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts häufte sich das Beweismaterial, das dies nicht der Fall sein konnte. Die Wissenschaftler sind sich nun sicher, dass das Universum als Ergebnis einer unvorstellbar gewaltigen Explosion, die als „Big Bang“ oder „Urknall“ bekannt ist, aus dem Nichts ins Dasein kam. In anderen Worten, das Universum entstand – oder genauer, es wurde von Allah erschaffen. Das 20. Jahrhundert hat auch den Zusammenbruch der zweiten Behauptung des Materialismus erlebt, nämlich dass alles im Universum das Ergebnis von Zufall und nicht von Planung sei. Die Forschung, die seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durchgeführt worden ist, zeig mit großer Konsistenz, dass die Gesamtheit der physikalischen Gleichgewichtszustände, im Kosmos generell, und speziell auf unserer Welt, in komplexer Weise darauf abgestimmt ist, das Leben möglich zu machen. Während der weiteren Vertiefung dieser Forschung wurde entdeckt, dass jedes einzelne Gesetz der Physik, der Chemie und Biologie, sowie jede der grundsätzlichen Naturkräfte, wie etwa die Schwerkraft oder der Elektromagnetismus, sowie auch die Einzelheiten der Struktur der Atome und der Elemente des Universums genau darauf abgezielt sind, dass menschliches Leben ermöglicht ist. Heute bezeichnen die Wissenschaftler dieses außergewöhnliche Design das „Anthropische Prinzip„. Es ist das Prinzip, wodurch das Universum in jeder Einzelheit sorgfältig dahingehend eingerichtet wurde, menschliches Leben zu ermöglichen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Philosophie des Materialismus vollständig von der modernen Wissenschaft widerlegt wurde. Von seiner Stellung als die vorherrschende wissenschaftliche An-schauung des 19. Jahrhunderts, stürzte der Materialismus im 20. Jahrhundert in den Bereich der Phantasie. Wie hätte es auch anders sein können? Allah erklärt: „Wir haben den Himmel und die Erde, und was zwischen beiden ist, nicht ohne Sinn und Zweck erschaffen. So denken nur diejenigen, die leugnen.“ (Sure 38:27 – Sad) Es ist falsch, anzunehmen, dass die Schöpfung des Universums ziel- und zwecklos war. Eine Philosophie, die so vollständig lückenhaft ist, wie der Materialismus, samt der Systeme, die auf ihm begründet sind, waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Schöpfung ist eine Tatsache. In diesem Buch werden wir den Beweis dieser Tatsache untersuchen. Wir werden sehen wie der Materialismus angesichts der modernen Wissenschaft zusammengebrochen ist, und auch bezeugen, wie wunderbar und vollständig der Kosmos von Allah geplant und erschaffen wurde.
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„Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde…“ (Sure 42:11 – asch-Schura)
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Die klassische Auffassung der Urknall-Theorie ist, dass alle Bestandteile des Universums gleichzeitig begannen sich auszudehnen. Wie jedoch konnten all die verschiedenen Teile des Universums den Anfang ihrer Ausdehnung synchronisieren? Wer gab den Befehl? Vor hundert Jahren war die Schöpfung des Universums noch ein Konzept, das von den Astronomen in der Regel ignoriert wurde. Der Grund dafür war die generelle Annahme der Idee, dass das Universum zeitlich unbegrenzt existiere. Die Wissenschaftler, die das Universum untersuchten, nahmen an, dass es lediglich ein Konglomerat von Materie war, die seit jeher existierte und daher keinen Anfang habe, d.h., es keinen Zeitpunkt der „Schöpfung“ gäbe, an dem der Kosmos und alles, was in ihm enthalten ist, ins Dasein kamen. Diese Idee der „ewigen Existenz der Materie“ vereinbarte sich gut mit der, der Philosophie des Materialismus entstammenden europäischen Denkweise. Diese Philosophie, die ursprünglich in der griechischen Antike vorgebracht wurde, beharrt darauf, dass im Universum ausschließlich Materie existiere, und dass das Universum, seit unendlicher Zeit und in Ewigkeit existiere. Diese Philosophie überlebte in einer oder der anderen Form während der römischen Ära, doch in den späteren Epochen des Römischen Reichs und im Mittelalter verlor der Materialismus an Bedeutung aufgrund des Einflusses der katholischen Kirche und der christlichen Philosophie. In der Renaissance jedoch begann der Materialismus wieder weitgehenden Anklang unter den europäischen Gelehrten und Wissenschaftlern zu finden, hauptsächlich aufgrund ihrer Begeisterung für die griechische Antike samt ihrer Philosophie.
Es war vor allem Immanuel Kant, der während dem Zeitalter der Aufklärung in Europa, den Materialismus wieder entdeckte und verfocht. Kant erklärte, dass das Universum für alle Zeiten existiere, und dass jede Möglichkeit, wie unwahrscheinlich sie auch sein möge, als möglich angesehen werden solle. Kants Nachfolger fuhren fort seine Idee eines unendlichen Universums zusammen mit dem Materialismus weiterhin zu verfechten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Idee, dass das Universum keinen Ursprung habe, d.h. dass es niemals einen Zeitpunkt gegeben habe, zu dem es erschaffen wurde, weithin akzeptiert. Dieses Konzept wurde durch die Werke der dialektischen Materialisten, wie Karl Marx und Friedrich Engels ins 20. Jahrhundert übertragen. Diese Idee eines unendlichen Universums lässt sich sehr gut mit dem Atheismus vereinbaren und es ist nicht schwierig zu sehen, warum. Anzunehmen, dass das Universum einen Ursprung habe, könnte bedeuten, dass es erschaffen worden war, und das würde natürlich einen Schöpfer voraussetzen – d.h. Allah. Es war wesentlich bequemer und sicherer, diese Streitfrage zu umgehen, indem man die Idee vorbrachte, dass „das Universum in Ewigkeit existiere“, obwohl nicht die geringste wissenschaftliche Grundlage für solch eine Behauptung vorhanden war. Georges Politzer, der für diese Idee in seinen Werken, die Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurden, eintrat und sie verteidigte, war ein eifriger Verfechter sowohl des Marxismus, wie auch des Materialismus. Indem er auf die Richtigkeit des Modells des „unendlichen Universums“ vertraute, widersetzte sich Politzer dem Konzept der Schöpfung. In seinem Buch Principes Fondamentaux de Philosophie [Grundlegende Prinzipien der Philoso-phie] schrieb er folgendes: Das Universum ist kein erschaffenes Objekt; falls es das wäre, müsste es von Gott auf einmal erschaffen und aus dem Nichts ins Dasein gebracht worden sein. Um die Schöpfung hinzunehmen, müsste man zuerst zugestehen, dass es einen Zeitpunkt gab, an dem das Universum nicht existierte, und dass sodann etwas aus dem Nichts hervorkam. Das ist etwas, was die Wissenschaft nicht akzeptieren kann.2 Politzer nahm in seiner Verteidigung der Idee eines unendlichen Universums an, dass die Wissenschaft ihn unterstütze. Tatsächlich jedoch war es die Wissenschaft, die beweisen sollte, dass das Universum einen Anfang hatte. Und somit gilt, geradeso wie Politzer es selbst erklärte: Falls es eine Schöpfung gibt, dann muss es auch einen Schöpfer geben. Die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts waren sehr bedeutend für die Entwicklung der modernen Astronomie. Im Jahr 1922 legte der russische Physiker Alexandra Friedman Berechnungen vor, die zeigten, dass die Struktur des Universums nicht statisch war, und dass, entsprechend Einsteins Relativitätstheorie, selbst ein geringer Impuls ausreichend sein könnte, die ganze Struktur zu veranlassen, sich auszudehnen oder zusammenzuziehen. George Lemaitre erkannte zuerst, was Friedmans Befunde bedeuteten. Auf der Grundlage dieser Berechnungen, erklärte der belgische Astronom Lemaitre, dass das Universum einen Ursprung habe, und dass es sich, als Ergebnis von etwas, das dies hervorgerufen hatte, ausdehne. Er erklärte ferner, dass die Ausstrahlungsrate als ein Maßstab der Auswirkungen dieses „etwas“ benutzt werden könne.
Die theoretischen Diskussionen dieser beiden Wissenschaftler zogen nicht viel Beachtung an, und wären wahrscheinlich ignoriert worden, wäre nicht im Jahr 1929 neuer wahrnehmbarer Beweis aufgetaucht, der die Welt der Wissenschaft erbeben ließ. In diesem Jahr machte der amerikanische Astronom Edwin Hubble, der im Mount Wilson Observatorium in Kalifornien arbeitete, eine der wichtigsten Entdeckungen in der Geschichte der Astronomie. Während er eine Anzahl von Sternen durch sein gewaltiges Teleskop beobachtete, entdeckte er, dass ihr Licht gegen das rote Ende des Spektrums hin verlagert war, und dass diese Verlagerung bedeutenderweise eine direkte Beziehung zur Entfernung der Sterne von der Erde hatte. Diese Entdeckung erschütterte die Grundlage des bis dahin angenommenen Modells des Universums. Entsprechend der anerkannten Prinzipien der Physik, tendieren die Spektra der Lichtstrahlen, deren Quelle sich zum Beobachtungspunkt hin bewegt nach violett, wobei die Spektra der Lichtstrahlen, deren Quelle sich vom Beobachtungspunkt hinweg bewegt, nach rot hin tendieren. (Ebenso wie das Verhallen einer Zugpfeife, wenn der Zug sich vom Beobachter weg bewegt.) Hubbles Beobachtung zeigte, dass sich die Himmelskörper entsprechend dieses Gesetzes von uns hinweg bewegten. Es dauerte nicht lange, bevor Hubble eine weitere bedeutende Entdeckung machte; die Sterne bewegten sich nicht nur von der Erde fort; sie bewegten sich ebenso gegenseitig von einander fort. Die einzige Schlussfolgerung, die daraus gezogen werden konnte, dass sich alles im Kosmos von allem anderen hinweg bewegt, war, dass das Universum „sich stetig ausdehnt“. Hubble hatte einen wahrnehmbaren Beweis dafür gefunden, was George Lemaitre kurze Zeit zuvor „prophezeit“ hatte, und was einer der größten Intellekte unseres Zeitalters fast fünfzehn Jahre zuvor erkannt hatte. Im Jahr 1915 war Albert Einstein aufgrund von Berechnungen, die auf seiner kürzlich entwickelten Relativitätstheorie begründet waren, zu dem Schluss gekommen, dass das Universum nicht statisch sein konnte (womit er den Schlüssen von Friedman und Lemaitre vorbaute). Schockiert von seinen Entdeckungen fügte Einstein seinen Gleichungen eine „kosmologische Konstante“ bei, damit „das Ergebnis richtig ausfallen möge“, denn die Astronomen versichertem ihm, dass das Universum statisch sei, und dass es keine andere Möglichkeit gab, seine Gleichungen solch einem Modell anzupassen. Jahre später musste Einstein eingestehen, dass seine kosmologische Konstante der größte Fehler seiner Karriere gewesen war. Hubbles Entdeckung, dass sich das Universum ausdehnte, führte zur Konzipierung eines anderen Modells, das keiner Angleichungen bedurfte damit die Gleichungen die richtigen Resultate hervorbrachten. Falls das Universum mit fortschreitender Zeit größer wurde, so bedeutete dies, dass es kleiner werden würde, wenn man in der Zeit zurückginge; und wenn man weit genug zurückging, würde alles schrumpfen und in einem einzigen Punkt zusammentreffen. Die Schlussfolgerung, die sich aus diesem Modell ergab, war, dass zu einem Zeitpunkt die gesamte, im Universum vorhandene Materie in einem einzigen Masse-Punkt komprimiert war, der aufgrund seiner immensen Gravitation ein „Null-Volumen“ hatte. Unser Kosmos kam als Ergebnis der Explosion dieses Masse-Punkts, der ein Null-Volumen hatte, ins Dasein. Diese Explosion wurde der „Big Bang“ oder „Urknall“ genannt und ihr Stattfinden wurde wiederholt durch wahrnehmbaren Nachweis bestätigt. Der Big Bange wies ferner auf eine weitere Wahrheit hin. Zu sagen, dass etwas ein Null-Volumen hat, bedeutet soviel, wie zu sagen, dass es ein „Nichts“ ist. Das ganze Universum wurde aus diesem „Nichts“ erschaffen. Und überdies hatte dieses Universum einen Ursprung, im Gegensatz zur Anschauung des Materialismus, die daran festhält, dass „der Kosmos in alle Ewigkeit bestanden hat“. Aufgrund des klaren Beweismaterials, das für sie sprach, gewann die Urknall-Theorie schnell weit verbreitete Annahme in der Welt der Wissenschaft. Die Astronomen, die dem Materialismus zugeneigt waren und an der Idee eines unendlichen Universums festhielten, wie dies der Materialismus offenbar erfordert, sträubten sich nichtsdestoweniger gegen den Big Bang in ihren Anstrengungen, ein grundsätzliches Prinzip ihrer Ideologie aufrechtzuerhalten. Der Grund wurde von dem englischen Astronomen Arthur Eddington erklärt, der sagte „Die Idee eines plötzlichen Anfangs der gegenwärtigen Ordnung der Natur stößt mich philosophisch ab“.3 Ein anderer Astronom, der die Urknall-Theorie ablehnte, war Fred Hoyle. Etwa um die Mitte des 20. Jahrhunderts stellte er ein neues Modell vor, das er „Steady-State“ [gleich bleibender Zustand] nannte und das eine Weiterführung der Idee vom unendlichen Universum aus dem 19. Jahrhundert war. Indem er den unwiderlegbaren Beweis, dass sich das Universum ausdehnte, akzeptierte, schlug er vor, dass das Universum in beidem, räumlicher Dimension und Zeit, unendlich war. Diesem Modell entsprechend kommt fortlaufend neue Materie aus sich selbst ins Dasein, und gerade in der richtigen Menge, um das Universum in einem „gleich bleibenden Zustand“ zu erhalten. Mit dem einzig ersichtlichen Ziel, das Dogma der „zeitlich unendlichen Materie“ zu unterstützen, welches die Grundlage der materialistischen Philosophie ist, war diese Theorie der „Big Bang Theorie“, die vertritt, dass das Universum einen Ursprung hat, vollständig entgegengesetzt. Die Verfechter von Hoyles Steady-State-Theorie behielten dem Urknall gegenüber hartnäckig jahrelang ihre ablehnende Haltung bei. Die Wissenschaft, jedoch arbeitete gegen sie.
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George Gamov führte George Lemaitres Berechnungen einige Schritte weiter und eröffnete 1948 eine neue Idee bezüglich des Big Bang. Falls das Universum in einer plötzlichen ungeheuren Explosion zustande gekommen war, dann müsste noch eine bestimmte Menge an Ausstrahlung von dieser Explosion übrig geblieben und vorhanden sein. Diese Ausstrahlung müsste nachweisbar sein, und darüber hinaus sollte sie sich gleichförmig über das gesamte Universum erstrecken.
Innerhalb von zwei Jahrzehnten fand Gamovs Vorstellung eine wahrnehmbare Bestätigung. Im Jahr 1965 stießen zwei Forscher namens Arno Penzias und Robert Wilson auf eine Ausstrahlungsform, die bislang nicht wahrgenommen worden war. Sie wurde „Cosmic Background Radiation“ [kosmische Hintergrundstrahlung] genannt, und sie war völlig unterschiedlich von allem, was von irgendwoher aus dem Universum kam, denn sie war außergewöhnlich gleichförmig. Sie konnte weder räumlich festgelegt werden, noch hatte sie eine definitive Quelle; stattdessen war sie überall gleichmäßig verteilt. Es wurde bald erkannt, dass diese Aus-strahlung das Echo des Big Bang war, das seit dem ersten Impuls der großen Explosion weiterhallt. Gamov war den Tatsachen sehr nahe gekommen, denn die Frequenz der Ausstrahlung hatte fast genau die Werte, die die Wissenschaftler vorausgesagt hatten. Penzias und Wilson erhielten einen Nobelpreis für ihre Entdeckung.
Die Aussage Sir Arthur Eddingtons, dass ihn ‚die Idee eines plötzlichen Anfangs der gegenwärtigen Ordnung der Natur philosophisch abstoße‘, war ein Eingeständnis des Unbehagens, das der Urknall den Materialisten bereitete. | Die von Penzias entdeckte, kosmische Hintergrundstrahlung wird von der wissenschaftlichen Welt als ein unwiderlegbarer Beweis des Big Bang angesehen.. |
George Smoot und sein NASA-Team entsandten 1989 einen Satelliten namens „COBE“ (Cosmic Background Emission Explorer – Erforscher der kosmischen Hintergrundstrahlung) ins All; es dauerte nur acht Minuten bis die sensitiven Instrumente an Bord des Satelliten die von Penzias und Wilson berichteten Strahlungswerte feststellten und bestätigten. Diese Ergebnisse demonstrierten eindeutig das Vorhandensein der heißen, verdichteten Energieform, die von der Explosion übriggeblieben ist, aus der das Universum hervorgegangen war. Die meisten Wissenschaftler bestätigten, dass COBE erfolgreich die Überbleibsel des Big Bang erfasst hatte.
Es tauchte noch weiteres Beweismaterial für den Urknall auf. Eines dieser Beweisstücke hatte mit den relativen Mengen von Wasserstoff und Helium im Universum zu tun. Beobachtung deuten darauf hin, dass die Mischung dieser beiden Elemente im Universum im Einklang damit ist, was, aufgrund von theoretischen Berechnungen, nach dem Big Bang übriggeblieben sein sollen hätte. Das trieb einen weiteren Pfahl ins Herz der Steady-State-Theorie; denn wenn das Universum von Ewigkeit her bestanden und keinen Beginn gehabt hätte, wäre all sein Wasserstoff in Helium verbrannt worden.
Unterstützt durch solch starken Beweis, erlangte der Big Bang nahezu vollständige Anerkennung in der Welt der Wissenschaft. In ihrer Oktoberausgabe 1994 bemerkte die Zeitschrift Scientific American in einem Beitrag, dass das Big Bang Modell das einzige war, welches die stetige Ausdehnung des Universums und andere Beobachtungsergebnisse erklären könne.
Nachdem Dennis Sciama jahrelang zusammen mit Fred Hoyle die Steady-State-Theorie verfochten hatte, beschrieb er die endgültige Position, zu der sie gelangt waren, nachdem all der Beweis für die Urknall-Theorie ans Licht gekommen war, folgendermaßen:
Zu jener Zeit war eine, zu gewissem Grade feindselige Debatte im Gang, zwischen einigen der Verfechter der Steady-State-Theorie und Beobachtern, die sie auf die Probe stellten, und die – so glaube ich – hofften, sie zu widerlegen. Ich spielte eine sehr kleine Rolle zu jener Zeit, denn ich unterstützte die Theorie des gleich bleibenden Zustands, nicht in dem Sinn, dass ich glaubte sie müsse unbedingt richtig sein, sondern dass ich sie so anziehend fand, dass ich wünschte, sie sei zutreffend. Als gegensätzlicher wahrnehmbarer Beweis zutage trat, nahm Fred Hoyle eine leitende Rolle ein in dem Versuch diesen Hinweisen zu entgegnen, und ich spielte eine kleine Rolle am Rand, indem auch ich Vorschläge machte, was auf die widersprüchlichen Hinweise erwidert werden könnte. Jedoch als sich mehr und mehr Beweis anhäufte, wurde es in zunehmender Weise offenbar, dass das Spiel zu Ende war, und dass man die Steady-State-Theorie aufgeben musste.1
ANMERKUNGEN |
1. Stephen Hawking, A Brief History of Time: A Reader’s Companion, 1993, S. 63 |
Mit diesem Triumph des Urknalls wurde die Hypothese eines „unendlichen Universums“, welche die Grundlage des materialistischen Dogmas war, auf die Abfallhalde der Geschichte geworfen. Dies erhob jedoch für die Materialisten auch ein paar unbequeme Fragen: Was war vor dem Big Bang? Und welche Kraft konnte die große Explosion verursacht haben, deren Ergebnis ein Kosmos war, der vorher nicht existiert hatte?
Materialisten wie Arthur Eddington erkannten, dass die Antworten zu diesen Fragen auf die Existenz eines erhabenen Schöpfers hindeuten könnten, und das gefiel ihnen durchaus nicht. Der atheistische Philosoph Anthony Flew bemerkte zu diesem Punkt:
Notorischer Weise sind Geständnisse gut für die Seele, und so werde ich mit dem Geständnis beginnen, dass der stratonische Atheist durch die gegenwärtige kosmologische Übereinstimmung in Verlegenheit geraten sein muss; denn es scheint, als ob die Kosmologen einen wissenschaftlichen Beweis dessen beibrächten, von dem der St. Thomas behauptete, es könne philosophisch nicht bewiesen werden; nämlich, dass das Universum einen Beginn hatte. Solange das Universum bequem als etwas betrachtet werden kann, das nicht nur ohne Ende, sondern auch ohne Anfang ist, ist es einfach zu fordern, dass seine rohe Existenz, und was auch immer sich als seine wichtigsten grundsätzlichen Eigenschaften herausstellten, letzten Endes als Erklärung in sich selbst akzeptiert werden sollte. Obwohl ich glaube, das dies dennoch korrekt ist, ist es sicherlich weder einfach, noch bequem diese Stellung angesichts der Urknall-Geschichte weiterhin aufrechtzuerhalten.1
Viele Wissenschaftler, die sich den Atheismus nicht selbst aufzwingen, akzeptieren und bevorzugen das Vorhandensein eines Schöpfers, der über unbegrenzte Macht verfügt. Der amerikanische Astrophysiker Hugh Ross, z.B. schlägt einen Schöpfer des Universums vor, der erhaben über alle physikalischen Dimension ist:
Entsprechend ihrer Definition ist die Zeit die Dimension, in welcher die Phänomene von Ursache und Wirkung stattfinden. Wenn es keine Zeit gibt, so gibt es auch keine Ursache und keine Wirkung. Wenn der Beginn der Zeit mit dem Anfang des Universums zusammenfällt, wie dies entsprechend des Raum-Zeit-Theorems der Fall ist, dann muss die Ursache des Universums eine Wesenheit sein, die in einer Zeit-Dimension fungiert, welche vollständig unabhängig von der Zeit-Dimension dieses Kosmos ist, und vor ihr bestanden haben muss. …das besagt, dass der Schöpfer transzendent ist und über die dimensionalen Begrenzungen des Universums hinaus handelt; es besagt, dass Gott weder das Universum selbst ist, noch dass Er innerhalb des Universums enthalten ist.2
Argumente gegen die Schöpfung, und warum diese fehlerhaft sind
Es ist klar offensichtlich, dass der Urknall die Erschaffung des Universums aus dem Nichts bedeutet, und das ist, sicherlich Beweis einer vorsätzlichen Schöpfung. In Bezug auf diese Tatsache haben einige materialistischen Astronomen und Physiker versucht, alternative Erklärungen vorzubringen, um diese Realität abzulehnen. Die Steady-State-Theorie wurde bereits erwähnt, und es wurde ferner darauf hingewiesen, dass diejenigen, die sich mit der Idee einer „Schöpfung aus dem Nichts“ unbehaglich fühlten, trotz aller gegensätzlicher Beweise hartnäckig an ihrer Philosophie festhielten, in einem verzweifelten Versuch, diese ins Trockene zu bringen.
Es gibt auch eine Anzahl von Modellen, die von Materialisten vorgebracht worden sind, die zwar die Urknall-Theorie akzeptieren, jedoch versuchen das Konzept der Schöpfung aus ihr zu bannen. Eines dieser Modelle ist das des „oszillierenden“ Universums; ein anderes ist das „Quantenmodell des Universums“. Wir wollen nun diese Theorien näher untersuchen und sehen warum sie ungültig sind.
Das Modell des oszillierenden Universums wurde von denjenigen Astronomen vorgebracht, die der Idee, dass der Big Bang der Ursprung des Universums gewesen sei, abgeneigt waren. In diesem Modell wird behauptet, dass die gegenwärtige Ausdehnung des Universums bis zu einem bestimmten Punkt weitergehen, und sodann umgekehrt werden würde, wodurch ein Zusammenziehen eingeleitet würde. Diese Zusammenziehung würde letzten Endes verursachen, dass Alles in einen einzigen Punkt zusammenbricht, der dann erneut explodieren würde, wodurch ein erneuter Ausdehnungskreislauf in Gang gesetzt werden würde. Dieser Vorgang, so sagen sie, wiederhole sich unendlich in der Zeit. Dieses Modell besteht weiterhin darauf, dass der Kosmos diese Umformung bereits unendliche Male durchgemacht habe, und dass er in Ewigkeit fortfahren werde, dies zu tun. In anderen Worten, das Universum existiert in Ewigkeit, jedoch in verschiedenen Zeitabständen dehnt es sich aus und bricht zusammen, wobei jeder Zyklus durch eine gewaltige Explosion abgesetzt ist. Das Universum in dem wir leben ist nur eines von unendlichen Universen, die den gleichen Zyklus durchlaufen.
Dies jedoch ist nichts weiter, als ein schwachsinniger Versuch, die Tatsache des Big Bang innerhalb von Vorstellungen über ein unendliches Universum unterzubringen. Das hier vorgeschlagene Szenario wird nicht durch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung während der vergangenen 15 bis 20 Jahre unterstützt, welche zeigen dass das Vorhandensein solch eines „oszillierenden“ Universums unmöglich ist. Abgesehen davon bieten die Gesetze der Physik keinerlei Gründe, warum ein sich zusammenziehendes Universum erneut explodieren sollte, nachdem es in ein einzigen Punkt zusammengebrochen ist. Es sollte gerade so bleiben, wie es ist! Noch wird irgend eine Begründung gegeben, warum ein sich ausdehnendes Universum überhaupt jemals beginnen sollte, sich zusammenziehen. 3
Selbst wenn wir einräumen, dass es einen Mechanismus gäbe, durch welchen dieser Zyklus von Zusammenziehung – Explosion – Ausdehnung stattfindet, so ist der entscheidende Punkt, dass sich dieser Zyklus nicht ewig fortsetzen kann, wie behauptet wird. Berechnungen für dieses Modell zeigen dass jedes Universum eine gewisse Menge an Entropie an das nachfolgende überträgt. In anderen Worten, die Menge an nutzbarer Energie wird jedesmal geringer, und jedes „neu-öffnende“ Universum öffnet sich langsamer und hat einen größeren Durchmesser. Dadurch wird jedes Mal die Entstehung eines wesentlich kleineren Universums verursacht, bis es sich letzten Endes ins Nichts verliert. Selbst wenn „öffnende und schließende“ Universen existieren könnten, so könnten sie dennoch nicht in Ewigkeit fortdauern. An einem gewissen Punkt wird es notwendig, dass „etwas“ aus dem „Nichts“ erschaffen wurde. 4
Kurz gesagt, das Modell des „oszillierenden“ Universums ist eine hoffnungslose Phantasie, die sich physikalisch unmöglich realisieren lässt.
Das „Quantenmodell des Universums“ ist, ein weiterer Versuch die starken Indizien, die im Urknall auf die Schöpfung hinweisen, zu unterschlagen. Die Verfechter dieses Modells begründen dasselbe auf Beobachtung im Bereich der Quantenphysik. In der Quantenphysik kann man beobachten dass subatomare Teilchen spontan erscheinen und in einem Vakuum verschwinden. Indem sie diese Beobachtung in der Weise interpretieren, dass „es eine Eigenheit der Materie ist, auf der Quantenebene entstehen zu können“, versuchen einige Physiker den Ursprung der Materie aus dem Nichtvorhandensein während der Schöpfung des Universums als eine „Eigenheit der Materie“ zu erklären und präsentieren dies als einen Teil der Naturgesetze. In diesem Modell, wird unser gesamter Kosmos als ein subatomares Teilchen innerhalb einer größeren Einheit interpretiert.
Dieser Syllogismus jedoch kommt bestimmt nicht in Frage, und kann ohnehin nicht erklären, wie das Universum ins Dasein kam. William Lane Craig, der Autor von The Big Bang: Theism and Atheism [Der Urknall: Theismus und Atheismus] erklärt warum:
Ein mechanisches Quantenvakuum, das Materie Teilchen hervorbringt, ist weit entfernt von dem allgemeinen Konzept eines „Vakuums“ (was „Nichts“ bedeutet). Ein Quantenvakuum ist vielmehr ein Meer von sich fortlaufend bildenden und auflösenden Teilchen, welche sich die Energie für ihre kurze Lebensdauer von dem Vakuum entleihen. Es ist nicht ein „Nichts“, und daher kommen die Materieteilchen auch nicht aus dem Nichts ins Dasein.5
In der Quantenphysik „existiert also Materie nicht, wenn sie vorher nicht vorhanden war“. Was passiert ist, dass Umgebungsenergie sich plötzlich in Materie umwandelt und ebenso plötzlich wieder verschwindet und zu Energie wird. Kurz gesagt, die Bedingung einer „Existenz aus dem Nichts“, die vorgegeben wird, ist nicht gegeben.
In der Physik, ebenso wie in anderen Zweigen der Wissenschaft, gibt es atheistische Wissenschaftler, die sich nicht scheuen die Wahrheit zu verschleiern, indem sie in ihren Versuchen, die materialistische Anschauung zu untermauern und ihre Zwecke zu erzielen, ausschlaggebende Punkte und Einzelheiten übergehen. Ihnen ist es weit wichtiger, den Materialismus und Atheismus zu verteidigen, als wissenschaftliche Tatsachen und Realitäten zu offenbaren.
Angesichts der oben erwähnten Realität verwerfen die meisten Wissenschaftler das Modell eines Quantenuniversums. C. J. Isham erklärt, dass „dieses Modell aufgrund der ihm eigenen Schwierigkeiten, die es bietet, nicht sehr weitgehend akzeptiert wird.“ 6 Selbst einige der Urheber dieses Konzepts, wie Brout und Spindel, haben es aufgegeben.7
Vor kurzem wurde eine weit veröffentlichte Version eines Modells des Quantenuniversums von dem Physiker Stephen Hawking in seinem Buch A Brief History of Time [Eine kurze Geschichte der Zeit] vorgestellt. Hawking erklärt, dass der Urknall nicht notwendigerweise eine Existenz aus dem Nichts heraus bedeuten müsse. Anstelle von „Zeitlosigkeit“ vor dem Big Bang, schlägt Hawking das Konzept einer „imaginären Zeit“ vor. Entsprechend Hawking gab es eine „imaginäre“ Pause von nur 10-43 Sekunden bevor der Big Bang stattfand, und danach trat die „reale“ Zeit in Kraft. Hawking erhoffte sich mithilfe dieser „imaginären“ Zeit lediglich, die Realität der „Zeitlosigkeit“ vor dem Urknall umgehen zu können.
Stephen Hawking versuchte, ebenso wie andere materialistische Wissenschaftler, verschiedene, die Schöpfung umgehende ‚Erklärungen‘ für den Big Bang vorzubringen, indem er sich auf widersprüchliche und falsche Konzepte stützte.
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Als ein Konzept bedeutet „imaginäre Zeit“ soviel, wie Null oder Nichtvorhandensein – wie die imaginäre Anzahl von Leuten in einem Raum oder die imaginäre Anzahl von Autos auf einer Straße. Hawking ergeht sich hier nur in Wortspielereien. Er behauptet, dass die Gleichungen richtig seien, wenn sie auf eine imaginäre Zeit bezogen werden, aber in Wirklichkeit hat dies keine Bedeutung. Der Mathematiker Sir Herbert Dingle bezieht sich auf die Möglichkeit, imaginäre Dinge in der Mathematik als real vorzugeben folgendermaßen:
In der Sprache der Mathematik kann man sowohl die Wahrheit sagen, als auch lügen, und innerhalb des Bereichs der Mathematik selbst gibt es keine Möglichkeit das eine vom anderen zu unterscheiden. Man kann sie nur durch Erfahrung oder durch logisches Denken außerhalb der Mathematik unterscheiden, indem man die mögliche Beziehung zwischen der mathematischen Lösung und ihrer physikalischen Anwendung bewertet.8
Um es kurz zu fassen: eine mathematisch imaginäre oder theoretische Lösung muss nicht unbedingt eine reale Konsequenz haben. Indem Hawking eine ausschließlich der Mathematik zugehörige Eigenheit anwendet, erzeugt er Hypothesen, die keinen Bezug zur Realität haben. Welche Gründe jedoch könnte er dafür haben, dies zu tun? Die Antwort auf diese Frage lässt sich einfach in seinen eigenen Worten finden. Hawking gibt zu, dass er alternative Modelle des Universum, dem des Urknalls vorzieht, da letzteres „göttliche Schöpfung andeutet“, welche durch jene Modelle abgelehnt werden soll.9
Was aus all dem hervorgeht, ist, dass die Alternativmodelle zum Big Bang, wie das Steady-State Modell, das Modell des sich ausdehnenden und zusammenziehenden Universums, und das Modell des Quantenuniversums in der Tat den philosophischen Vorurteilen der Materialisten entspringen. Wissenschaftliche Entdeckungen haben die Realität des Big Bang nachgewiesen, und können selbst die „Existenz aus dem Nichts“ erklären, und das ist ein sehr starker Beweis dafür, dass das Universum von Allah erschaffen wurde; der Kernpunkt den die Materialisten total ablehnen.
Ein Beispiel dieser ablehnenden Haltung gegen den Urknall kann man in einem 1989 veröffentlichten Beitrag von John Maddox, dem Redakteur der materialistischen Zeitschrift Nature finden. In seinem Artikel „Down with the Big Bang“ [Nieder mit dem Urknall], erklärte Maddox, dass der Big Bang philosophisch nicht annehmbar sei, weil er die Theologen unterstütze, indem er sie mit starken Indizien für ihre Ideen versorgt. Der Autor sagte zudem voraus, dass der Big Bang abgelehnt werden würde, und dass er innerhalb von zehn Jahren jegliche Unterstützung verlieren würde.10 Maddox kann nur noch weiter betrübt worden sein durch die nachfolgenden Entdeckungen während der darauf folgenden zehn Jahre, die weiteren Beweis dafür zutage gebracht haben, dass der Urknall tatsächlich stattgefunden hat.
Einige Materialisten verhalten sich mit etwas mehr Vernunft in Hinsicht auf dieses Thema. Der britische Materialist H. P. Lipson akzeptiert – zwar „mit Unbehagen“ – die Tatsache der Schöpfung wenn er sagt:
Falls lebende Materie also nicht durch das Zusammenspiel von Atomen, natürlichen Kräften, und Ausstrahlung verursacht wurde, wie sonst ist sie dann entstanden?…ich denke doch, dass wir…zugestehen müssen, dass die einzige annehmbare Erklärung Schöpfung ist. Ich weiß, dass dies ein Anathema für den Physiker ist, sowie es das in der Tat für mich ist, doch wir dürfen das, was uns nicht gefällt nicht ablehnen, wenn experimenteller Nachweis es unterstützt. 11
In der Schlussfolgerung ist die, durch die Wissenschaft erschlossene Wahrheit nichts weniger, als dass Materie und Zeit durch einen unabhängigen Inhaber von ungeheurer Macht – durch ein Schöpfer – ins Dasein gebracht worden sind. Allah, der absolute Inhaber von unbegrenzter Macht, Wissen und Intelligenz, hat das Universum, in der wir leben, erschaffen!
ANMERKUNGEN |
1 Henry Margenau, Roy Abraham Vargesse, Cosmos, Bios, Theos, La Salle IL: Open Court Publishing, 1992, S. 241 2 Hugh Ross, The Creator and the Cosmos: How the Greatest Scientific Discoveries of the Century Reveal God, Colorado: NavPress, überarbeitete Neuauflage, 1995, S. 76 3 William Lane Craig, Cosmos and Creator, Origins & Design, Frühjahr 1996, Bd. 17, S. 19 4 William Lane Craig, Cosmos and Creator, Origins & Design, Frühjahr 1996, Bd. 17, S. 19 5 William Lane Craig, Cosmos and Creator, Origins & Design, Frühjahr 1996, Bd. 17, S. 20 6 Christopher Isham, Space, Time and Quantum Cosmology, Studie, präsentiert auf der Konferenz „God, Time and Modern Physics“, März 1990, Origins & Design, Frühjahr 1996, Bd. 17, S. 27 7 R. Brout, Ph. Spindel, „Black Holes Dispute“, Nature, Bd. 337, 1989, S. 216 8 Herbert Dingle, Science at the Crossroads, London: Martin Brian & O’Keefe, 1972, S. 31f. 9 Stephen Hawking, A Brief History of Time, New York: Bantam Books, 1988, S. 46 10 John Maddox, „Down with the Big Bang“, Nature, Bd. 340, 1989, S. 378 11 H. P. Lipson, „A Physicist Looks at Evolution“, Physics Bulletin, Bd. 138, 1980, S. 138 |
Zusätzlich dazu, dass es das Universum erklärt, hat das Big Bang Modell noch eine weitere wichtige Bedeutung. Wie die oben zitierte Aussage von Anthony Flew herausstellt, hat die Wissenschaft nunmehr eine Behauptung bestätigt, die bisher nur von religiösen Quellen unterstützt worden war.
Diese Wahrheit, die von religiöser Seite her verfochten wurde, ist die Realität der Schöpfung aus dem Nichts. Die Erklärung darüber war stets in den heiligen Schriften gemacht worden, die der Menschheit seit Tausenden von Jahren als Führung gedient haben. In allen heiligen Schriften, wie dem Alten Testament, dem Neuen Testament und dem Quran, wurde erklärt, dass der gesamte Kosmos und Alles, was er enthält von Allah aus dem Nichts erschaffen wurde.
In dem einzigen, der von Gott offenbarten Bücher, das vollständig unverändert und intakt überlebt hat, in dem Quran, werden sowohl Aussagen über die Schöpfung des Universums aus dem Nichts gemacht, sowie darüber, wie dies vor sich ging, die in Einklang mit dem Wissen des 20. Jahrhunderts sind, obwohl sie vor vierzehnhundert Jahren offenbart wurden.An erster Stelle ist die Schöpfung dieses Universums aus dem Nichts wie folgt im Quran offenbart worden:
Er (Allah) ist der Urheber der Himmel und der Erde…(Sure 6:101 – al-An’am)
Eine weiterer bedeutender Aspekt, der vierzehnhundert Jahre vor der neuzeitlichen Entdeckung des Big Bang und den damit zusammenhängenden Befunden im Quran offenbart worden war, ist, dass das Universum, als es erschaffen wurde, ein sehr kleines Volumen hatte:
Haben die Leugner denn nicht gesehen, dass die Himmel und die Erde in einer Einheit zusammengefügt waren, und Wir sie dann voneinander trennten? Und alles Lebendige machten Wir aus dem Wasser. Wollen sie denn nicht glauben? (Sure 21:30 – al-Anbiya)
Die Wahl der Worte im arabischen Original, deren Übersetzung hier gegeben ist, ist sehr bedeutsam. Das Wort ratq, das als „in einer Einheit zusammengefügt“ übersetzt wurde, wird in arabischen Wörterbüchern auch als „miteinander vermengt“ wiedergegeben. Es wird gebraucht, um zwei verschiedene Substanzen zu beschreiben, die ein gesamtes Ganzes ausmachen. Der Ausdruck „Wir trennten sie dann voneinander“ ist die Wiedergabe des arabischen Verbums fataqa, welches bedeutet, dass etwas ins Dasein kommt, indem es auseinander gerissen wird, oder durch die Zerstörung der Struktur des Einheitsgefüges ratq. Das Keimen eines Samenkorns in der Erde ist, einer der Vorgänge, für den dieses Verbum angewandt wird.
Wir wollen den Vers in diesem Bewusstsein nochmals betrachten. In dem Vers sind das Firmament und die Erde zuerst in dem Zustand von ratq. Dann werden sie getrennt (fataqa) indem eines aus dem anderen hervorgeht. Interessanterweise sprechen die Kosmologen von einem „Kosmischen Ei“, das aus aller Materie des gesamten Universums vor dem Urknall bestand. In anderen Worten, all die himmlischen Sphären und die Erde waren in diesem „Ei“ in einem Zustand von ratq enthalten. Dieses Kosmische Ei explodierte mit großer Gewalt, wobei seine Materie sich in dem Vorgang von fataqa in die Struktur des ganzen Kosmos gestaltete.
Eine weitere Wahrheit, die der Quran offenbart, ist die Ausdehnung des Universums, die gegen Ende der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts entdeckt wurde. Hubble’s Entdeckung der Rotverlagerung im Spektrum des Lichts der Sterne, wurde im Quran in diesen Worten offenbart:
Den Himmel erbauten Wir mit (Unserer) Kraft und seht, wie Wir ihn (ständig) ausdehnen. (Sure 51:47 – adh-Dhariyat)
Kurz gesagt, die Entdeckungen der modernen Wissenschaft unterstützen die Wahrheit, die im Quran offenbart wurde, und nicht die materialistischen Dogmen. Die Materialisten mögen behaupten, all dieses sei „Zufall“, doch die offensichtliche Tatsache ist, dass der Kosmos als Ergebnis eines göttlichen Schöpfungsakts ins Dasein kam, und das einzige wahre Wissen über den Ursprung des Universums kann in dem Buch Allahs gefunden werden, wie es uns offenbart wurde.
DAS GLEICHGEWICHT IN DER EXPLOSION |
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Die Gewalt der Explosion des Universums entsprach mit fast unglaublicher Genauigkeit seiner Gravitation. Der Big Bang war offensichtlich nicht irgend eine unwillkürliche Explosion, sondern eine Energieentladung von genau abgestimmtem Ausmaß.
Paul Davies, Professor der theoretischen Physik 1
Im ersten Kapitel untersuchten wir die Schöpfung des Universums aus dem Nichts, als Ergebnis einer enormen Explosion. Wir wollen nun einige Folgerungen betrachten, die sich daraus ergeben.
Wissenschaftler schätzen dass es im ganzen Universum mehr als 300 Milliarden Galaxien gibt. Diese Galaxien haben eine Anzahl verschiedener Formen (spiralförmig, elliptisch, usw.) und jede enthält etwa die gleiche Anzahl von Sternen, wie das Universum Galaxien enthält. Einer dieser Sterne, die Sonne wird von neun hauptsächlichen Planeten in großer Harmonie umkreist. Wir alle leben auf dem dritten dieser Planeten, von der Sonne aus.
Man sehe sich nur einmal um: Sieht das, was wir sehen, so aus, wie ein ungeordnetes Durcheinander von Materie, die unwillkürlich hier und dort verstreut ist? Natürlich nicht. Wie jedoch hätte Materie organisierte Galaxien bilden können, wenn sie aufs Geratewohl versprengt worden wäre? Warum hat sich die Materie an bestimmten Punkten angehäuft und Sterne gebildet? Wie konnte das fein abgestimmte Gleichgewicht unseres Sonnensystems aus einer gewaltigen Explosion hervorgehen? Dies sind sehr wichtige Fragen, und sie führen uns zu der Kernfrage, wie das Universum nach dem Urknall strukturiert wurde.
Wenn der Big Bang tatsächlich solch eine verheerende Explosion war, wäre zu erwarten, dass die Materie überall hin aufs Geratewohl verstreut worden sein sollte. Doch dem ist nicht so. Stattdessen ist es organisiert in Planeten, Sterne, Galaxien und galaktische Nebel. Es ist, wie wenn eine Bombe in einem Kornspeicher explodierte, wobei das gesamte Getreide dann ordentlich in Säcke und Ballen gefüllt, fertig zur Auslieferung auf Lastwagen landet, anstatt überall hin verstreut zu werden. Fred Hoyle, der jahrelang ein hartnäckiger Gegner der Urknall-Theorie gewesen war, gab seinem Erstaunen über diese Struktur folgendermaßen Ausdruck:
Die Big Bang-Theorie besagt, dass das Universum mit einer einzigen Explosion begann. Obwohl, wie unten ersichtlich, eine Explosion Materie lediglich auseinanderschleudert, hat der Big Bang auf mysteriöse Weise eine genau gegenteilige Wirkung erzeugt – wobei die Materie in der Form von Galaxien zusammengeballt ist.2
Dass die Materie, die durch den Big Bang erzeugt wurde solche geordneten und organisierten Formen gebildet hat, ist wahrlich eine außergewöhnliche Sache. Das Vorhandensein solch einer Harmonie führt uns zu der Erkenntnis, dass der Kosmos das Ergebnis einer vollendeten Schöpfung durch Allah war.
In diesem Kapitel wollen wir diese außergewöhnliche Perfektion von höchster Ordnung betrachten und untersuchen.
Die Geschwindigkeit der Explosion
Leute, die über den Big Bang nur vom Hörensagen wissen, ohne sich nicht näher mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, ahnen nicht, welch ein außerordentlicher Plan dieser Explosion zugrunde liegen muss. Das liegt daran, dass die meisten Leute die Idee einer Explosion nicht mit Harmonie, Planung oder Organisation assoziieren. Es gibt in der Tat einige sehr rätselhafte Aspekte der komplexen Ordnung innerhalb des Big Bang.
Eines dieser Rätsel hat mit der, durch die Explosion verursachte Beschleunigung zu tun. Zum Zeitpunkt der Explosion muss die Materie sicher begonnen haben, sich mit enormer Geschwindigkeit in jede Richtung zu bewegen. Da ist jedoch noch ein anderer Punkt, den man hier beachten muss. Zu jenem Zeitpunkt muss auch eine sehr starke Anziehungskraft vorhanden gewesen sein: Eine Gravitation, die stark genug war, das gesamte Universum in einem Punkt zusammenzuhalten.
Es sind hier zwei verschiedene, sich entgegengesetzte Kräfte am Werk. Die Kraft der Explosion, die die Materie nach außen und hinweg treibt, und die Kraft der Anziehung, die versucht, der ersteren entgegenzuwirken, und alles wieder zusammenzuziehen. Das Universum kam ins Dasein, weil diese zwei Kräfte im Gleichgewicht waren. Wenn die Anziehungskraft größer gewesen wäre, als die Kraft der Explosion, so wäre das Universum zusammengebrochen. Wenn das Entgegengesetzte der Fall gewesen wäre, wäre die Materie in alle Richtungen versprengt worden, um sich niemals wieder zu vereinigen.
Wie sensitiv war dann dieser Gleichgewichtszustand? Wie viel „Spiel“ konnte da zwischen diesen beiden Kräfte bestanden haben?
Paul Davies: „Der Beweis ist stark genug, um das Vorhan-densein eines bewussten kosmisches Designs anzuerkennen.“ |
Paul Davies, ein Professor der mathematischen Physik an der Universität von Adelaide in Australien, führte umfangreiche Berechnungen über die Bedingungen durch, die zum Zeitpunkt des Big Bang vorgeherrscht haben mussten, und kam zu einem Ergebnis, das nur als erstaunlich beschrieben werden kann. Entsprechend Davies hätte es kein Universum gegeben, falls die Ausdehnungsrate auch nur um 10-18 Sekunden (eine Trillionstel Sekunde) abgewichen wäre. Davies beschrieb seinen Schlussfolgerung dermaßen:
Sorgfältige Bemessungen bringen die Ausdehnungsrate sehr nahe an einen Grenzwert, bei welchem das Universum gerade seiner eigenen Gravitationskraft entgeht, und sich ins Unendliche ausdehnt. Ein klein wenig langsamer, und der Kosmos würde zusammenbrechen; ein klein wenig schneller, und die kosmischen Materie wäre schon längst vollständig verstreut gewesen. Es ist interessant zu fragen, genau wie fein die Ausdehnungsrate „abgestimmt“ worden war, um in diesen engen Grenzbereich zwischen zwei Katastrophen zu fallen. Wenn sich zur Zeit I S (zu der das zeitliche Verhalten der Ausdehnung bereits fest bestimmt war) die Ausdehnungsrate um mehr als 10-18 von ihrem tatsächlichen Wert unterschiedenen hätte, wäre dies genug gewesen, dieses feine Gleichgewicht zu zerstören. Die Gewalt der Explosion des Universums entspricht mit fast unglaublicher Genauigkeit seiner gravitierenden Kraft. Der Big Bang war offensichtlich nicht irgend eine Explosion, sondern eine Energieentladung von genau abgestimmtem Ausmaß. 3
Bilim Teknik [Wissenschaft und Technik, eine türkische wissenschaftliche Zeitschrift] zitiert einen Artikel, der in Science erschienen war, in welchem das phänomenale Gleichgewicht, das in der eingängigen Phase des Universum erreicht worden war, erörtert wird:
Wenn die Dichte des Universums ein klein wenig stärker wäre, würde sich, entsprechend Einsteins Relativitätstheorie, das Universum aufgrund der Anziehungskraft der atomaren Teilchen nicht ausdehnen, sondern zusammenziehen, bis es letztlich in einen Punkt verschwinden würde. Wenn die ursprüngliche Dichte ein wenig geringer gewesen wäre, dann hätte sich das Universum schnell ausgedehnt, und in diesem Fall würden sich atomare Teilchen nicht gegenseitig anziehen und Sterne und Galaxien hätten sich nie gebildet. Die Konsequenz davon wäre gewesen, dass der Mensch niemals ins Dasein gekommen wäre! Entsprechend der Berechnungen ist der Unterschied zwischen der ursprünglichen wirklichen Dichte des Universums und seiner kritischen Dichte, deren Auftreten sehr unwahrscheinlich ist, geringer als ein Billiardstel eines Prozents. Das ist so ähnlich, wie wenn man einen Bleistift auf seine Spitze stellte, so dass er selbst nach einer Milliarde Jahren noch stünde… darüber hinaus wird dieses Gleichgewicht umso empfindlicher, je weiter sich das Universum ausdehnt. 4
Den Himmel erbauten Wir mit (Unserer) Kraft und seht, wie Wir ihn (ständig) ausdehnen. |
Selbst Stephen Hawking, der sich sehr bemüht, in A Brief History of Time [Eine kurze Geschichte der Zeit] die Schöpfung des Universums als ein Serie von Zufällen „hinwegzuerklären“, bestätigt, wie außergewöhnlich der Gleichgewichtszustand bei dieser Ausdehnungsrate ist:
Wenn die Ausdehnungsrate eine Sekunde nach dem Urknall auch nur um einen hunderttausend Millionen Millionstel Bruchteil, kleiner gewesen wäre, so wäre das Universum, wieder zusammengebrochen bevor es je seine gegenwärtige Größe erreicht hätte. 5
Worauf deutet dann solch ein bemerkenswerter Gleichgewichts-zustand wie dieser hin? Die einzige rationale Antwort auf diese Frage ist, dass es Beweis eines bewussten und geplanten Designs ist, und unmöglich zufällig sein kann. Trotz seiner eigenen materialistischen Neigungen macht Dr. Davies folgendes Zugeständnis:
Es ist schwierig, sich dem zu widersetzen, dass die gegenwärtige Struktur des Universums, die wie sich zeigt, so empfindlich gegenüber den kleinsten Veränderungen in ihren Werten ist, sehr sorgfältig durchdacht ist… die scheinbar wundersame Übereinstimmung von numerischen Werten, die die Natur ihren fundamentalen Konstanten zugeteilt hat, bliebt nach wie vor der zwingendste Beweis für ein Element kosmischen Designs. 6
ANMERKUNGEN |
1 Paul Davies, Superforce: The Search for a Grand Unified Theory of Nature, 1984, S. 184 2 Fred Hoyle, The Intelligent Universe, London, 1984, S. 184 f. 3 Paul Davies, Superforce: The Search for a Grand Unified Theory of Nature, 1984, S. 184 4 Bilim ve Teknik (Wissenschaft und Technik) Nr. 201, S. 16 5 Stephen Hawking, A Brief History Of Time, Bantam Press, London: 1988, S. 121 ff. 6 Paul Davies. God and the New Physics. New York: Simon & Schuster, 1983, S. 189 |
Die Geschwindigkeit der Big Bang-Explosion ist nur einer der bemerkenswerten Gleichgewichtszustände in der Ursprungsphase der Schöpfung. Auch unmittelbar nach dem Urknall mussten die Kräfte, die das Universum, in dem wir leben, aufrechterhalten und organisieren, numerisch „genau stimmen“, andernfalls hätte es kein Universum gegeben.
Dies sind die „vier fundamentalen Naturkräfte“, welche die moderne Physik anerkennt. Alle Struktur und Bewegung im Universum wird durch diese vier Kräfte bestimmt, die als Gravitation, elektromagnetische Energie, starke und schwache Kernkraft bekannt sind. Die starke und die schwache Kernkraft kommen nur auf der atomaren Ebene zur Geltung. Die beiden anderen – die Gravitationskraft und die elektromagnetische Energie – bestimmen die Zusammenfügung der Atome, in anderen Worten „die Materie“. Diese vier Grundkräfte kamen im unmittelbaren Nachspiel des Big Bang zur Wirkung, mit dem Ergebnis der Bildung von Atomen und Materie.
Ein Vergleich zwischen jenen Kräften ist sehr aufschlussreich, denn ihre Werte sind erstaunlich verschieden von einander. Im Folgenden sind sie in internationalen Normeinheiten wiedergegeben:
Starke Kernkraft : 15
Schwache Kernkraft : 7,03 x 10-3
Elektromagnetische Kraft : 3,05 x 10-12
Gravitationskraft : 5,90 x 10-39
Man beachte, wie groß die Unterschiede in der Stärke dieser vier Grundkräfte sind. Der Unterschied zwischen der stärksten (Starke Kernkraft) und der schwächsten (Gravitationskraft) ist etwa 35, gefolgt von 38 Nullen! Warum sollte das so sein?
Der Molekular-Biologe Michael Denton behandelt diese Frage in seinen Buch, Natur’s Destiny [Das Schicksal der Natur]:
Wenn, z.B. die Gravitationskraft um eine Billion mal stärker wäre, dann wäre das Universum wesentlich kleiner und seine Lebensgeschichte weitaus kürzer. An durchschnittlicher Stern würde ein Billionstel der Masse der Sonne haben und eine Lebensdauer von etwa einem Jahr. Andererseits, wenn Schwerkraft geringer gewesen wäre, hätten sich niemals Sterne oder Galaxien gebildet. Die anderen Beziehungen und Werte sind nicht weniger ausschlaggebend. Falls die starke Kernkraft nur etwas schwächer gewesen wäre, wäre der Wasserstoff das einzige stabile Elemente gewesen. Keine anderen Atome könnten existieren. Wenn sie etwas stärker in Bezug auf den Elektromagnetismus gewesen wäre, dann wäre ein aus nur zwei Protonen bestehender Atomkern eine stabile Eigenschaften des Universums – was bedeuten würde, dass es keinen Wasserstoff gäbe, und falls sich irgendwelche Sterne oder Galaxien entwickelt hätten, wären sie sehr verschiedenen von dem, was sie sind. Es ist eindeutig, wenn diese verschiedenen Kräfte und Konstanten nicht genau die Werte hätten, die sie haben, dann gäbe es keine Sterne, keine Supernovas, keine Planeten, keine Atome, kein Leben.1
Paul Davies erläutert wie die Gesetze der Physik ideale Lebensbedingungen für den Menschen bereiten:
Hätte die Natur sich für eine geringfügig andere Zahlenkombination entschieden, so wäre die Welt ein ganz anderer Ort. Wir wären wahrscheinlich nicht hier um es zu sehen…neuerliche Entdeckungen über die Anfänge des Kosmos zwingen uns zu akzeptieren, dass das sich ausdehnende Universum mithilfe einer erstaunlichen Präzision in Bewegung gebracht wurde.2
Der Molekularbiologe Michael Denton weist in seinem Buch Nature’s Destiny: How the Laws of Biology Reveal Purpose in the Universe [Das Schicksal der Natur: Wie die Gesetze der Biologie Ziel und Zweck des Universums enthüllen.] auf eine sehr wichtige Tatsache hin: Entsprechend Dentons Auffassung wurde das Universum mit einem Design erschaffen, das speziell auf die Ermöglichung des menschlichen Lebens abgestimmt ist.
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Arno Penzias, der zusammen mit Robert Wilson der erste war, der die kosmische Hintergrundstrahlung entdeckte (wofür Beide im Jahr 1965 einen Nobelpreis erhielten), bemerkt folgendes zu dem, im Universum vorherrschenden wunderbaren Design:
Die Astronomie führt uns zu einem einzigartigen Ereignis: Die Erschaffung aus dem Nichts, eines Universums, das ein sehr fein abgestimmtes Gleichgewicht besitzt, welches notwendig war, um genau die Bedingungen zu schaffen, die erforderlich waren, um Leben zu ermöglichen, und welchem ein – man könnte sagen – „übernatürlicher“ Plan zugrunde liegt.3
Alle, die obig zitierten Wissenschaftler haben eine bedeutende Schlussfolgerung von ihren Beobachtungen gezogen. Die unglaublichen Gleichgewichtszustände und ihre wundervolle Ordnung innerhalb des Designs des Universums zu untersuchen und darüber nachzudenken kann einen nur zu einer Wahrheit führen: Diesem Kosmos liegt ein übergeordnetes Design und eine vollständige Harmonie zugrunde. Zweifellos ist Allah, der alles in absoluter Perfektion erschaffen hat, der Urheber dieses harmonischen Designs. In einem Vers Seines Wortes lenkt Allah unsere Aufmerksamkeit auf die, bis in jede Einzelheit geplante und berechnete Ordnung, die in der Schöpfung des Universums vorherrscht:
Er (ist es), Dem das Königreich der Himmel und der Erde zu eigen ist, und Der Sich keinen Sohn erkoren hat und Der keinen Teilhaber in der Herrschaft hat und Der jegliches Ding erschaffen und ihm das rechte Maß gegeben hat. (Sure 25:2 – al-Furqan)
ANMERKUNGEN |
1 Michael Denton, Nature’s Destiny: How the Laws of Biology Reveal Purpose in the Universe, The New York: The Free Press, 1998, S. 12 f. 2 Paul Davies, The Accidental Universe, Cambridge: Cambridge University Press, 1982, Vorwort. 3 Hugh Ross, The Creator and the Cosmos, S. 122 f. |
Was bisher gesagt wurde zeigt die außergewöhnliche Ausbalancierung der zur Wirkung kommenden Kräfte, wodurch das menschliche Leben in diesem Universum möglich gemacht wurde. Die Geschwindigkeit der Explosion des Big Bang, die Werte der vier fundamentalen Kräfte, und all die anderen Variablen, die wir in den folgenden Kapiteln untersuchen werden, und die essentiell für das Dasein schlechthin sind, wurden mit außergewöhnlicher Präzision festgelegt.
Wir wollen hier kurz abweichen und die Zufallstheorie des Materialismus betrachten. Zufall ist ein mathematischer Ausdruck und die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens eines bestimmten Ereignisses kann mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsrechnung ermittelt werden. Wollen wir das also tun.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit – unter Berücksichtigung der physikalischen Variablen – dass ein Universum, in dem Leben möglich ist, durch Zufall zustande gekommen ist? Eins in Milliarden von Milliarden? Oder in Billionen von Billionen von Billionen? Oder in noch mehr?
Roger Penrose, ein bekannter britischer Mathematiker und enger Mitarbeiter Stephen Hawkings, dachte über diese Frage nach und versuchte, diese Wahrscheinlichkeit zu errechnen. Indem er alles berücksichtigte, was er als erforderliche Variablen betrachtete, um menschliches Leben auf einem Planeten, wie dem unseren zu ermöglichen, berechnete er die Wahrscheinlichkeit dafür, dass unter allen möglichen Ergebnissen des Big Bang eben solche Umweltbedingungen entstünden.
Nach Penrose war die Wahrscheinlichkeit eines dementsprechenden Zustandekommens 1 zu 1010123.
Es ist schwierig, sich auch nur vorzustellen, was diese Zahl bedeutet. Der mathematische Wert 10123 bedeutet eine 1 gefolgt von 123 Nullen. (Dies ist, nebenbei bemerkt, mehr als die vermutete Gesamtzahl von Atomen, die im ganzen Universum existieren, die sich „nur“ auf 1078 beläuft.) Doch Penroses Resultat ist weit größer als diese: Es ist eine 1, der 10123 Nullen folgen müssen.
DIE WAHRSCHEINLICHKEIT DES ZUSTANDEKOMMENS EINES UNIVERSUMS, IN DEM LEBEN MÖGLICH IST | ||||||||
Die Berechnungen des englischen Mathematikers Roger Penrose zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Zustandekommens eines, das Leben ermöglichenden Universums 1 zu 1010 ist. Der Ausdruck ‚äußerst unwahrscheinlich‘ kann solch einem Grad von (Un-) Möglichkeit kaum Genüge tun.
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Zur Verdeutlichung betrachte man folgendes: 103 bedeutet 1000, ein Tausend. 10103 ist, eine Zahl, in der der Eins 1000 Nullen folgen. Wenn der Eins 6 Nullen folgen, ist es eine Million; wenn 9 folgen, eine Milliarde; wenn 12 folgen, eine Billion usw. Es gibt nicht einmal einen Namen für eine Zahl, in der der Eins (10 hoch 123) Nullen folgen.
In der angewandten Mathematik bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von 1 in 1050 eine „Null-Wahrscheinlichkeit“. Penroses Resultat der Wahrscheinlichkeit ist um Billionen Billionen Billionen mal geringer als diese. Kurz gesagt, Penroses Zahl stellt es klar, dass ein „zufälliges“ oder „ungewolltes“ Zustandekommen unseres Universums eine Unmöglich-keit ist.
Bezüglich dieser unvorstellbaren Zahl bemerkte Roger Penrose folgendes:
Roger Penrose: „Diese Zahl zeigt uns, wie präzise das Ziel des Schöpfers gewesen sein muss.“ |
Dies zeigt uns nun, wie präzise das Ziel des Schöpfers gewesen sein muss, nämlich mit einer Genauigkeit von einem Teil in 1010123. Diese ist, eine außergewöhnlich Zahl. Es wäre gar nicht möglich diese Zahl voll in normaler Zahlenschreibweise auszuschreiben: Es wäre eine Eins, gefolgt von 10123 Nullen. Selbst wenn wir eine Null für jedes einzelne Proton und jedes einzelne Neutron im gesamten Universum schrieben – und wir könnten noch alle anderen Teilchen hinzufügen, um das Maß voll zumachen – würden wir weit unter der erforderlichen Zahl bleiben. 1
Die Zahlenwerte, die das Design und den geplanten Gleichgewichtszustand des Universums bestimmen, spielen eine entscheidende Rolle und überschreiten jegliches Verständnis. Sie beweisen dass das Universum auf keinen Fall ein Zufallsprodukt sein kann, und zeigen uns „wie präzise das Ziel des Schöpfers gewesen sein muss“, wie Penrose bestätigt.
Tatsächlich bedarf es überhaupt gar keiner dieser Berechnungen um zu erkennen, dass das Universum kein „Zufallsprodukt“ ist. Wenn ein Mensch sich nur bewusst umsieht, kann er sehr leicht die Tatsache der Schöpfung in selbst den kleinsten Einzelheiten alles dessen, was ihn umgibt, erkennen. Wie hätte ein Kosmos wie dieser, vollständig in seinen Systemen, die Sonne, die Erde, Menschen, Häuser, Autos, Bäume, Blumen, Insekten und all die anderen Dinge die er enthält, je als das Ergebnis von zufällig zusammenfallenden Atomen nach einer Explosion ins Dasein kommen können? Jede Einzelheit die wir betrachten bezeugt Allahs Existenz und Allmacht. Doch nur Menschen, die nachdenken können diese Zeichen begreifen.
In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in der Aufeinanderfolge von Nacht und Tag und in den Schiffen, die das Meer befahren mit dem, was dem Menschen von Nutzen ist, und im Wasser, das Allah vom Himmel hinabsendet, wobei Er die Erde nach ihrer Dürre neu belebt und allerlei Getier sich darauf ausbreiten lässt, und in der Verteilung der Winde und der Wolken, die zwischen Himmel und Erde dienstbar gemacht wurden, sind gewiss Zeichen für Menschen von Verstand. (Sure 2:164 – al-Baqara)
Die eindeutige Wahrheit erkennen
Die Wissenschaft des 20. Jahrhunderts hat aufkommen mit kategorisch bewiesen, dass das Universum von Allah erschaffen wurde. Das vorher erwähnte anthropische Prinzip enthüllt, dass jede Einzelheit des Universums dazu geplant war, dass die Menschheit darin lebe, und dass dabei nichts dem Zufall überlassen blieb.
Interessant dabei ist, dass diejenigen, die all dies entdeckten und zu dem Schluss kamen, dass das Universum unmöglich durch Zufall entstanden sein konnte, die gleichen Leute sind, die die Philosophie des Materialismus verteidigen. Wissenschaftler wie Paul Davies, Arno Penzias, Fred Hoyle und Roger Penrose sind nicht speziell religiös eingestellt und sie hatten bestimmt keinerlei Absichten gehabt, Allahs Existenz zu beweisen, als sie ihre Arbeit verfolgten. Man kann sich vorstellten, dass sie zu ihren Schlüssen über das Design des Universums durch eine übergeordnete Macht höchst unwillig kamen.
Der amerikanische Astronom George Greenstein gesteht dies in seinen Buch The Symbiotic Universe [Das symbiotische Universum] zu:
Wie konnte dies geschehen sein (dass sich die Gesetze der Physik dem Leben anpassten)?…Während wir alle Befunde betrachten, drängt sich ständig der Gedanke auf, dass eine übernatürliche Hand – oder, besser gesagt „die Übernatürliche Hand“ – beteiligt sein muss. Ist es möglich, dass wir plötzlich, ohne es zu beabsichtigen, auf wissenschaftlichen Beweis über das Vorhandensein eines Höheren Wesens stießen? War es Gott, der eingriff und den Kosmos mit solcher Vorsorge zu unserem Nutzen gestaltet hatte? 2
Greenstein, ein Atheist, verwirft die offensichtliche Wahrheit; und dennoch kann er sich des Wunderns nicht enthalten. Andererseits sind andere, weniger voreingenommene Wissenschaftler bereit, zuzugestehen, dass das Universum speziell als Lebensraum für die Menschheit geplant gewesen sein muss. Der amerikanische Astrophysiker Hugh Ross schließt seinen Artikel „Design and the Anthropic Principle“ [Design und das anthropische Prinzip] mit diesen Worten:
Ein intelligenter, transzendenter Schöpfer muss das Universum ins Dasein gebracht haben. Ein intelligenter, transzendenter Schöpfer muss das Universum geplant haben. Ein intelligenter, transzendenter Schöpfer muss den Planeten Erde geplant haben. Ein intelligenter, transzendenter Schöpfer muss das Leben geplant haben. 3
Und damit hat die Wissenschaft die Realität der Schöpfung bewiesen. Allah existiert mit Sicherheit, und Er hat alles, was uns umgibt erschaffen – das Sichtbare und das Unsichtbare. Er ist der alleinige Schöpfer des außergewöhnlichen Gleichgewichtszustands und des hervorragenden Designs von Himmel und Erde.
Es ist soweit gekommen, dass der Materialismus heute den Beigeschmack eines abergläubischen, unwissenschaftlichen Glaubens-system hat. Der amerikanische Genetiker Robert Griffiths bemerkte scherzend „Wenn wir einen Atheisten zum diskutieren brauchen, gehe ich zur Philosophieabteilung. Die Physikabteilung ist nicht sehr nützlich.“ 4
Zusammenfassend kann gesagt werden: Jedes physikalische Gesetz und jede physikalische Konstante in diesem Universum wurden speziell geplant um die Existenz und das Leben der Menschen zu ermöglichen. In seinen Buch The Cosmic Blueprint [Der kosmische Bauplan], erklärt Davies diese Wahrheit im letzten Abschnitt, „der Eindruck eines Designs ist überwältigend.“ 5
Das Design des Universums beweist zweifellos Allahs kreative Macht. Das überall genau abgestimmte Gleichgewicht und all die Menschen und anderen Lebewesen bezeugen Allahs Allmacht und Seinen schöpferischen Akt. Dieses Ergebnis, das die moderne Wissenschaft entdeckte, ist nur die Neuauflage einer Wahrheit, die vor vierzehnhundert Jahren im Quran offenbart wurde:
Gewiss ist Allah euer Herr, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf; dann nahm Er Seinen Platz auf dem Thron ein. Er veranlasst die Nacht, den Tag einzuhüllen, der ihr eilends folgt. Und die Sonne und den Mond und die Sterne sind durch Sein Gesetz dienstbar. Sind die Schöpfung und das Gesetz nicht Sein Eigentum! Segensreich ist Allah, der Herr der Welten. (Sure 7:54 – al-A’raf)
ANMERKUNGEN |
1 Roger Penrose, The Emperor’s New Mind, 1989; Michael Denton, Nature’s Destiny, The New York: The Free Press, 1998, S. 9 2 George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 27 3 Hugh Ross, Design and the Anthropic Principle, Reasons To Believe, CA, 1988 4 Hugh Ross, The Creator and the Cosmos, S. 123 5 Paul Davies, The Cosmic Blueprint, London: Penguin Books, 1987, S. 203 |
Wenn die schärfsten Intellekte der Welt nur mit Schwierigkeiten die tieferen Prozesse der Natur enträtseln können, wie kann man da annehmen, dass diese Prozesse lediglich ein planloses, blindes Zufallsprodukt sind?
Paul Davies, Professor der theoretischen Physik 1
Wissenschaftler stimmen auf Grundlage von Berechnungen generell überein, dass der Urknall vor etwa 17 Milliarden Jahren stattgefunden hat. Die gesamte Materie des Kosmos wurde aus dem Nichts erschaffen, jedoch mit einem wunderbaren Design, worüber wir in den ersten beiden Kapiteln sprachen. Nichtsdestoweniger hätte das Universum, das aus dem Big Bang hervorging, sehr anders gestaltet sein können, als das, das sich bildete – unseres.
Wenn z.B. die Werte der vier fundamentalen Kräften anders gewesen wären, hätte das Universum nur aus Strahlung bestanden und wäre ein ‚Lichtgewebe‘ ohne Sterne, Galaxien, Menschen oder irgend etwas anderem darin geworden. Dank des außerordentlich vollendeten Gleichgewichts dieser vier Kräfte kamen „Atome“ – die Grundbausteine dessen, was „Materie“ genannt wird – ins Dasein.
Die Wissenschaftler sind sich generell ferner darüber einig, dass die ersten beiden einfachsten Elemente – Wasserstoff und Helium – begannen, sich während der ersten vierzehn Sekunden nach dem Urknall zu bilden. Die Elemente wurden als Ergebnis einer Verminderung in der universellen Entropie gebildet, welche verursachte, dass die Materie überall hin verstreut wurde. In anderen Worten, zuerst war das Universum lediglich eine Anhäufung von Wasserstoff- und Heliumatomen. Falls es so geblieben wäre, gäbe es wiederum keine Sterne, Planeten, Steine, Erde, Bäume, oder Menschen. Es wäre ein lebloses, nur aus jenen beiden Elementen bestehendes, Universum gewesen.
Kohlenstoff das Grundelement des Lebens, ist ein viel schwereres Element als Wasserstoff und Helium. Wie entstand dieses?
Indem sie nach Antworten auf diese Frage suchten, stießen die Wissenschaftler auf eine der erstaunlichsten Entdeckungen dieses Jahrhunderts.
Die Struktur der Elemente
Die Chemie ist die Wissenschaft, die sich mit der Zusammensetzung, Struktur und den Eigenschaften von Substanzen, sowie mit den Umwandlungen, denen sie unterzogen sind, befasst. Die Grundlage der modernen Chemie ist die periodische Tafel der Elemente. Sie wurde zuerst von dem russischen Chemiker Dmitri Iwanowitsch Mendelejew entworfen. Die Elemente in der periodischen Tafel sind entsprechend ihrer atomaren Struktur, aufgeführt. Wasserstoff steht an erster Stelle in der Tafel, weil er das einfachste aller Elemente ist, indem er aus nur einem Proton in seinem Kern und einem, diesen umkreisenden Elektron besteht.
Protonen sind subatomare Teilchen im Atomkern, die eine positive elektrische Ladung haben. Helium steht, mit zwei Protonen, an zweiter Stelle in der periodischen Tafel. Kohlenstoff hat sechs Protonen und Sauerstoff hat acht. Alle Elemente unterscheiden sich in der Anzahl der Protonen, die sie enthalten.
Ein anderes, im Atomkern vorhandenes Teilchen ist das Neutron. Ungleich den Protonen haben die Neutronen keine elektrische Ladung: In anderen Worten, sie sind neutral – daher ihr Name.
Das dritte fundamentale Teilchen des Atoms ist das Elektron, das negativ elektrisch geladen ist. In jedem Atom ist die Anzahl der Protonen und der Elektronen die gleiche. Ungleich den Protonen und Neutronen jedoch, befinden sich die Elektronen nicht im Atomkern. Stattdessen, umkreisen den Atomkern sie sich mit sehr hoher Geschwindigkeit, wodurch die positiven und negativen Ladungen im Atom auseinander gehalten werden.
Der Unterschied in der atomaren Struktur (die Anzahl der Protonen/Elektronen) ist es, was die Elemente voneinander unterscheidet.
Eine Grundregel der (klassischen) Chemie ist, dass Elemente nicht von einem in ein anderes verwandelt werden können. Um Eisen (mit sechsundzwanzig Protonen) in Silber (mit achtzehn) zu verwandeln würde man, acht Protonen vom Atomkern zu entfernen müssen. Doch die Protonen sind durch die starke Kernkraft aneinander gebunden, und die Anzahl der Protonen in einem Atomkern kann nur durch atomare Reaktionen verändert werden. All die Reaktionen jedoch, die unter irdischen Bedingung stattfinden, sind chemische Reaktionen, die vom Austausch von Elektronen abhängig sind und keinen Einfluss auf den Atomkern haben.
Im Mittelalter gab es eine „Wissenschaft“, genannt Alchemie – die Vorläuferin der modernen Chemie. Die Alchimisten wussten nichts von der periodischen Tafel oder der atomaren Struktur der Elemente, und dachten es wäre möglich, ein Element in ein anderes zu verwandeln. (Ein bevorzugtes Ziel ihrer Bemühungen – aus verständlichen Gründen – waren ihre Versuche, Eisen in Gold zu verwandeln.) Wir wissen nun, dass es unter den normalen Bedingungen, wie sie auf der Erde vorherrschen, unmöglich ist zu tun, was die Alchimisten versuchten: Die Temperaturen und Druckvoraussetzungen, die für solch eine Umwandlungen erforderlich wären, übersteigen bei weitem die Möglichkeiten irgend eines irdischen Labors. Es wäre jedoch möglich, wenn die richtigen Voraussetzungen vorhanden wären.
Und die richtigen Voraussetzungen bestehen, wie es sich herausstellte im Herzen der Sterne.
Alchemie-Laboratorien des Universums – Die Roten Riesen?
Die erforderliche Temperatur um den Widerstand der Atomkerne gegen Veränderungen zu überwältigen ist fast 10 Millionen Grad Celsius. Das ist der Grund, warum „Alchemie“ im wahren Sinn nur im Inneren der Sterne stattfindet. In mittelgroßen Sternen wie etwa der Sonne ist die enorme Strahlungsenergie das Ergebnis der Fusion von Wasserstoff in Helium.
Unter Beachtung dieses kurzen Rückblicks auf die Chemie der Elemente wollen wir nun zu den unmittelbaren Nachwirkungen des Urknalls zurückkehren. Wie bereits erwähnt gab es nach dem Big Bang nur Helium- und Wasserstoffatome im Universum. Astronomen sind der Auffassung, dass sich sonnenähnliche Sterne (von denen unsere Sonne einer ist) als Ergebnis von Nebelflecken (Wolken) aus Wasserstoff- und Heliumgas bilden, die komprimiert werden bis eine thermonukleare Reaktion einsetzt, bei der Wasserstoff in Helium umgesetzt wird. So haben wir also die Sterne. Doch unser Universum ist immer noch unbelebt. Für das Leben sind schwerere Elemente – Sauerstoff und speziell Kohlenstoff – erforderlich. Es bedarf noch eines weiteren Vorgangs, wobei Wasserstoff und Helium in noch anderen Elemente umgewandelt werden können.
Es stellte sich heraus, dass die „Produktionsstätten“ dieser schweren Elemente die Rote Riesen sind – eine Sternklasse, die fünfzig mal größer als die Sonne sind
Rote Riesen sind enorme Sterne, etwa fünfzig mal so groß, wie unsere Sonne. Tief im Innern dieser Riesen findet ein außergewöhnlicher Prozess statt. |
Die Roten Riesen sind viel heißer als sonnenähnliche Sterne, und diese Charaktereigenschaft ermöglicht es ihnen etwas zu vollbringen, was anderen Sterne nicht können: Sie verwandeln Helium in Kohlenstoff. Dies jedoch ist selbst für einen Rote Riesen nicht einfach. Wie der Astronom Greenstein sagt: „Selbst nun, da wir über die Antwort (wie sie es tun) verfügen, erscheint die Methode, deren sie sich bedienen, erstaunlich.“2
Das Atomgewicht von Helium ist 2, d.h., es hat zwei Protonen in seinem Atomkern. Das Atomgewicht von Kohlenstoff ist 6. Unter den phantastisch hohen Temperaturen der Roten Riesen, werden drei Heliumatome in ein Kohlenstoffatom verschmolzen. Das ist die „Alchemie“ die das Universum nach dem Big Bang mit seinen schwereren Elementen versorgte.
Doch wie gesagt, es ist nicht einfach. Es ist fast unmöglich zwei Heliumatome dazu zu bewegen, sich zusammenzuschließen, und völlig unmöglich für drei. Wie also finden sich die sechs Protonen zusammen die für den Kohlenstoff benötigt werden?
Es ist ein Vorgang in zwei Stufen. Zuerst werden zwei Heliumatome in ein Übergangselemente mit vier Protonen und vier Neutronen verschmolzen. Danach wird diesem Übergangselement ein drittes Helium zugefügt, um ein Kohlenstoffatom mit sechs Protonen und sechs Neutronen zu bilden.
Das Übergangselement ist Beryllium. Beryllium kommt natürlich auf der Erde vor, doch das Beryllium das in den Roten Riesen vorkommt unterscheidet sich von jenem in bedeutender Weise: Es besteht aus vier Protonen und vier Neutronen, wohingegen das hiesige Beryllium fünf Neutronen hat. „Rote Riesen-Beryllium“ ist eine leicht abweichende Ausführung. Es ist, was in der Chemie ein „Isotop“ genannt wird.
Nun kommt die wirkliche Überraschung. Das „Rote Riesen-Isotop“ Beryllium erwies sich als unglaublich unbeständig. Wissenschaftler haben dieses Isotop jahrelang studiert und entdeckten, dass es, sobald es sich gebildet hat, in nur 0,000000000000001 Sekunde wieder zerfällt.
Wie ist dieses unbeständige Beryllium Isotop, das sich in solch einer kurzen Zeitspanne bildet um sofort wieder zu zerfallen, in der Lage, sich mit einem Heliumatom zu verschmelzen um zu einem Kohlenstoffatom zu werden? Es ist etwa so, wie zu versuchen einen dritten Ziegel auf zwei anderen Ziegel zu legen, die innerhalb von 0,000000000000001 Sekunde auseinanderstieben, falls sie überhaupt erst aufeinander zu liegen kommen, und auf diese Weise ein Bauwerk zu errichten. Wie spielt sich dieser Prozess in den Roten Riesen ab? Die Physiker kratzten sich jahrzehntelang ihre Köpfe über dieses Rätsel, ohne eine Antwort zu finden. Der amerikanische Astrophysiker Edwin Salpeter entdeckte schließlich einen Hinweis auf das Mysterium im Konzept der „atomaren Resonanz“.
Atomkern des Heliums
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Atomkern des Kohlenstoffs
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Das außergewöhnlich unbeständige Isotop des Berylliums, das in den Roten Riesen gebildet wird.
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Normales Beryllium, wie es natürlich auf der Erde vorkommt.
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Resonanz und Doppelresonanz
Resonanz wurde als die Harmonie von Frequenzen (Schwingungen) zweier verschiedener Materialien definiert.
Ein einfaches Beispiel aus der täglichen Praxis kann uns eine Vorstellung davon vermitteln, was Physiker unter „atomarer Resonanz“ verstehen. Man stellte sich vor, mit einem Kind auf einem Spielplatz mit Schaukeln zu sein. Das Kind sitzt auf der Schaukel und man gibt ihm einen Anstoß um es in Schwingbewegung zu versetzen. Um die Schwingbewegung der Schaukel aufrecht zu erhalten muss man fortgesetzt von hinten anschubsen. Doch der Zeitpunkt dieser Schubse ist wichtig. Jedes Mal wenn sich die Schaukel nähert, muss man die Schubkraft gerade im richtigen Moment ansetzen, nämlich dann, wenn die Schaukel am höchsten Punkt ihrer Schwingung ist. Wenn man zu früh anschubst, ist das Ergebnis ein Zusammenprall, der die rhythmische Schwingung der Schaukel unterbricht; wenn man zu spät anschubst, wird der Kraftaufwand verschwendet, weil die Schaukel sich bereits wieder wegbewegt. In anderen Worten, die Frequenz der Schubse muss in Harmonie mit der Frequenz der Schwingungen der Schaukel sein.
Physiker bezeichnen solch eine „Harmonie der Frequenzen“ als „Resonanz“. Die Schaukel hat eine Frequenz. Sie kommt z.B. alle 1,7 Sekunden wieder zurück. Unter Verwendung der Arme schubst man sie alle 1,7 Sekunden an. Natürlich kann man, wenn man will, die Frequenz der Schwingbewegung der Schaukel verändern, doch wenn man das tut, muss man auch die Harmonie der Schubse beachten, andernfalls wird die Schaukel nicht richtig schwingen. 3
Gerade so wie zwei oder mehr Körper in Bewegung in Resonanz sein können, kann Resonanz auch dann auftreten, wenn ein, sich bewegender Körper, Bewegung in einem anderen verursacht. Diese Art der Resonanz kann oft in Musikinstrumenten beobachtet werden, und wird „akustische Resonanz“ genannt. Sie kann z.B. zwischen zwei fein gestimmten Violinen auftreten. Wenn eine dieser Violinen im einem Raum gespielt wird, indem beide vorhanden sind, werden die Saiten der zweiten vibrieren und einen Ton erzeugen, obwohl niemand sie berührt. Weil beide Instrumente auf die genau gleiche Frequenz gestimmt wurden verursacht eine Schwingung in dem einem die gleiche Schwingung auch in dem anderen. 4
Die Resonanzen in diesen zwei Beispielen sind einfache und können leicht verfolgt werden. In der Physik gibt es andere Resonanzen, die nicht so einfach sind, und im Fall des Atomkerns, können die Resonanzen sehr kompliziert und empfindlich sein.
Jeder Atomkern hat eine natürlich Energiestufe, welche die Physiker nach umfangreichen Studien feststellen konnten. Diese Energiestufen unterscheiden sich sehr voneinander, jedoch wurden einige wenige Fälle von Resonanz zwischen Atomkernen beobachtet. Wenn solch eine Resonanz auftritt, sind die Bewegungen der Atomkerne in Harmonie mit einander, wie in unseren Beispielen der Schaukel und der Violine. Der wichtige Punkt dabei ist, dass die Resonanz Kernreaktionen fördert, die eine Auswirkung auf die Atomkerne haben können. 5
Fred Hoyle entdeckte zuerst das erstaunliche Gleichgewicht in den Kernreaktionen, die im Innern der Roten Riesen stattfinden. Obwohl selbst ein Atheist, gestand Hoyle zu, dass dieses Gleich-gewicht nicht durch Zufall erklärt werden könne, und bewusst so eingerichtet worden sein müsse |
Die Erforschung der Vorgänge, durch welche die Rote Riesen den Kohlenstoff bildeten, veranlasste Edwin Salpeter vorzuschlagen, dass da eine Resonanz zwischen den Helium- und Berylliumatomkernen bestehen müsse, wodurch die Reaktion gefördert wurde. Diese Resonanz, sagte er, mache es leichter für Heliumatome in Beryllium zu verschmelzen und dies könnte die Reaktion in den Roten Riesen erklären. Dahingehende Forschung jedoch konnte diese Idee nicht bestätigen.
Fred Hoyle war der zweite Astronom, der sich mit dieser Frage beschäftigte. Hoyle führte Salpeters Idee einen Schritt weiter, indem er die Idee einer „Doppelresonanz“ einführte. Hoyle erklärte dass es zwei Resonanzen geben müsse: Eine, die verursacht, dass zwei Heliumatome zu Beryllium verschmelzen, und eine, die verursacht, dass sich ein drittes Heliumatom dieser unbeständigen Formation anschließt. Niemand glaubte Hoyle. Die Idee, dass solch eine genaue Resonanz sich einmal zutrug, war ohnehin schwierig zu akzeptieren; dass sie zweimal auftreten sollte, war absolut unwahrscheinlich. Hoyle setzte seine Forschung jahrelang fort, und zuletzt bewies er, dass seine Idee zutreffend war – es fand tatsächlich eine Doppelresonanz in den Roten Riesen statt. In genau dem Augenblick, in dem sich zwei vereinte Heliumatome in Resonanz befanden, erschien ein Berylliumatom innerhalb der 0,000000000000001 Sekunde, die erforderlich war, um den Kohlenstoff zu erzeugen. George Greenstein beschreibt, in wie fern diese Doppelresonanz in der Tat ein wahrlich außergewöhnlicher Mechanismus ist:
Es gibt da drei sehr unterschiedliche Strukturen in dieser Geschichte – Helium, Beryllium und Kohlenstoff – und zwei sehr unterschiedliche Resonanzen. Es ist durchaus nicht einleuchtend, warum diese Atomkerne so reibungslos zusammenarbeiten sollten …anderen Kernreaktionen laufen nicht in solch einer bemerkenswerten Kette von Glückstreffern ab…es ist etwa so, wie untergründig verwickelte Resonanzen zwischen einem Auto, einem Fahrrad, und ein Lastwagen zu entdecken. Warum sollten solch ungleichen Strukturen so vollkommen in Einklang kommen? Und eben davon ist unsere Existenz, sowie die jeder Lebensform im Universum abhängig. 6
In den darauf folgenden Jahren wurde entdeckt, dass andere Elemente, wie Sauerstoff auch als Ergebnis solcher erstaunlichen Resonanzen gebildet werden. Obwohl selbst ein überzeugter Materialist, sah sich Fred Hoyle nach seiner Entdeckung dieser „außergewöhnlichen Transaktionen“ gezwungen, in seinen Buch Galaxies, Nuclei and Quasars [Galaxien, Atomkerne und Quasars] das Zugeständnis zu machen, dass solch eine Doppelresonanz nur das Ergebnis von geplantem Design, und nicht von Zufall sein könne. 7 In einem anderen Artikel schrieb er:
Wollte man Kohlenstoff und Sauerstoff in ungefähr gleichen Mengen durch stellare Kernsynthese erzeugen, so müsste man diese beiden Ebenen festlegen, und die Festlegung müsste etwa genau dort liegen, wo diese Ebenen sich tatsächlichen vorfinden…eine vernunftmäßige Auslegung der Fakten lässt vermuten, dass eine Superintelligenz mit der Physik, sowie der Chemie und Biologie herumgespielt hat, und dass es keinerlei erwähnenswerte blinde Kräfte in der Natur gibt. Die Zahlen, die sich aus diesen Tatsachen errechnen lassen, erscheinen mir dermaßen überwältigend, dass sie diese Schlussfolgerung fast jenseits aller Zweifel stellen. 8
Hoyle erklärte, dass diese unentrinnbare Schlussfolgerung dieser nackten Wahrheit auch für andere Wissenschaftler nicht unbemerkt bleiben sollte.
Ich glaube nicht, dass irgend ein Wissenschaftler, der die Befunde untersucht, zu einer anderen Schlussfolgerung kommen würde, als der, dass die Gesetze der Atomphysik ausdrücklich und bewusst in Hinsicht auf die Konsequenzen, abgestimmt wurden, die sie innerhalb der Sterne erzeugen. 9
Diese Realität wurde vor 1400 Jahren im Quran dargelegt. Allah weist auf die Harmonie in der Schöpfung der Himmel in diesem Vers hin: „Habt ihr nicht gesehen, wie Allah sieben, aufeinander abgestimmte Himmel erschaffen hat“ (Sure 71:15 – Nuh)
ANMERKUNGEN |
1 Paul Davies, Superforce, New York: Simon and Schuster, 1984, S. 235 f.
2 George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 38 3 Grolier Multimedia Encyclopedia, 1995 4 Grolier Multimedia Encyclopedia, 1995 5 Die hier erwähnte Resonanz kommt folgendermaßen zustande: Wenn zwei Atomkerne verschmelzen, nimmt der neu entstehende Kern sowohl die Summe der massiven Energie der beiden, ihn bildenden Kerne an, als auch deren kinetische Energie. Dieser neue Kern arbeitet darauf hin, eine bestimmte Energiestufe innerhalb der natürlichen Energieskala des Atoms zu erreichen. Dies jedoch ist nur möglich, falls die Gesamtenergie, die er erhält, dieser Energiestufe entspricht. Falls sie das nicht tut, zerfällt der neue Kern sofort wieder. Damit der neue Kern beständig sein kann, muss die angehäufte Energie seiner Masse genau der natürlichen Energiestufe entsprechen, die er aufbaut. Wenn diese Angleichung erreicht ist, tritt ‚Resonanz‘ ein. Diese Resonanz jedoch, ist eine äußerst seltene Harmonie, deren Wahrscheinlichkeit sich zu verwirklichen sehr gering ist. 6 George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 43 f.4 7 Paul Davies, The Final Three Minutes, New York: BasicBooks, 1994, S. 49 f. (Zitiert von Hoyle) 8 Fred Hoyle, „The Universe: Past and Present Reflections“, Engineering and Science, November 1981, S. 8 ff. 9 Fred Hoyle, Religion and the Scientists, London: SCM, 1959; M. A. Corey, The Natural History of Creation, Maryland: University Press of America, 1995, S. 341 |
Die obig beschriebene Umwandlung von der Helium in Kohlenstoff ist die Alchemie der Rote Riesen. In kleineren Sternen, wie unserer Sonne, findet eine einfachere Art von Alchemie statt. Die Sonne verwandelt Wasserstoff in Helium, und diese Reaktion ist ihre Energiequelle.
Diese Reaktion ist in keiner Weise von geringerer Bedeutung für unsere Existenz, als die Reaktionen in den Roten Riesen es sind. Überdies ist die Kernreaktion der Sonne auch ein geplanter Vorgang, genauso wie der in den Roten Riesen.
Wasserstoff, das Grundelement für diese Reaktion, ist das einfachste Element im Universum, denn sein Atomkern besteht nur aus einem einzigen Proton. In einem Heliumatomkern, gibt es zwei Protonen und zwei Neutronen. Der Vorgang, der in der Sonne stattfindet, ist die Verschmelzung von vier Wasserstoffatomen in ein Heliumatom.
Während dieses Prozesses wird eine enorme Menge von Energie freigesetzt. Fast die gesamte Wärme- und Lichtenergie, die die Erde erreicht, ist das Ergebnis dieser solaren Kernreaktion.
Die Sonne ist ein riesiges Atomkraftwerk, in dem ständig Wasserstoffatome in Helium umgewandelt werden, wobei große Mengen an Wärmeenergie freigesetzt werden. Was jedoch ausschlaggebend bei diesem Prozess ist, ist die unglaubliche Präzision, mit welcher diese Reaktionen im Innern der Sonne gegeneinander abgewägt sind. Die kleinste Veränderung im Verhältnis der Kräfte, die diese Reaktionen bewirken, würde entweder ein totales Versagen, oder eine katastrophale, unaufhaltbare Explosion zur Folge haben.
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Wie bei den Reaktionen, die in den Roten Riesen stattfinden, zeigt es sich, dass auch diese solare Kernreaktion eine Anzahl von Aspekten einschließt, die in keiner Weise erwartet werden können, doch ohne welche sie nicht stattfinden könnte. Man kann nicht einfach vier Wasserstoffatome zusammenbringen und dabei in Helium verwandeln. Um dies zu verwirklichen ist ein zweistufiger Prozess erforderlich, entsprechend dem, der in den Roten Riesen stattfindet. Im ersten Schritt werden zwei Wasserstoffatome kombiniert, um einen Übergangskern zu bilden, der Deuteron genannt wird, und aus einem Proton und einem Neutron besteht.
Welche Kraft könnte groß genug sein, um ein Deuteron durch Zusammendrängen zweier Atomkerne zu erzeugen? Diese Kraft ist die „Starke Kernkraft“, eine der, im vorigen Kapitel erwähnten vier, im Universum vorhandenen fundamentalen Naturkräfte. Sie ist die stärkste physikalische Kraft im Universum, und ist Billionen von billionenmal stärker als die Gravitationskraft. Keine andere als diese Kraft könnte zwei Atomkerne auf diese Weise vereinigen.
Die erstaunliche Sache bei all dem ist, dass, wie die Forschung zeigt, die Starke Kernkraft, trotz ihrer gewaltigen Stärke, nur gerade stark genug ist, das zu verrichten, was sie tut. Wenn sie nur geringfügig schwächer wäre, als sie ist, wäre sie nicht fähig die beiden Atomkerne zu vereinigen. Stattdessen würden sich die beiden Protonen bei Annäherung sofort gegenseitig abstoßen, und die Reaktion in der Sonne würde unmittelbar im Keim erstickt werden, bevor sie je beginnen könnte. In anderen Worten, die Sonne würde nicht als ein energiespendender Stern existieren. Diesbezüglich erklärte George Greenstein folgendes: „Wäre die Starke Kernkraft nur geringfügig schwächer gewesen, so wäre das Licht der Welt niemals entzündet worden.“ 1
Was wäre andererseits geschehen, wenn die Starke Kernkraft stärker gewesen wäre? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst den Vorgang in etwas mehr Einzelheiten betrachten, durch den zwei Wasserstoffatome in ein Deuteron umgewandelt werden. Zuerst wird eines der beiden Protonen seiner elektrische Ladung entledigt und wird zu einem Neutron. Dieses Neutron bildet ein Deuteron, indem es sich mit einem Proton vereint. Die Kraft, die diese Vereinigung bewerkstelligt, ist die „Starke Kernkraft“; die Kraft, die andererseits ein Proton in ein Neutron verwandelt, ist eine andere, und wird die „Schwache Kernkraft“ genannt. Schwach ist sie jedoch nur vergleichsweise und es dauert etwa zehn Minuten um diese Umwandlung zu bewirken. Auf atomarer Ebene ist dies eine äußerst lange Zeitspanne, und sie bewirkt die Verzögerung der Rate mit welcher die Reaktion in der Sonne stattfindet.
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DIE AUSSCHLAGGEBENDE REAKTION IM INNERN DER SONNE 1) Oben: Vier Wasserstoffatome schließen sich zusammen um ein einziges Heliumatom zu bilden. 2) Unten: Dieser Prozess findet in zwei Phasen statt. Zuerst verschmelzen zwei Wasserstoffatome und bilden ein Deuteron. Diese Umwandlung findet langsam statt, und ist es, was die Sonne in stetigem Brand hält. 3) Gegenüberliegende Seite: Falls die Starke Kernkraft nur um ein geringes stärker wäre, würde sich ein Diproton anstatt eines Deuterons bilden. Solch eine Reaktion könnte jedoch nicht auf die Dauer aufrechterhalten werden, was in wenigen Sekunden eine katastrophale, unaufhaltbare Explosion zur Folge hätte. Deuteronkern mit einem Proton und einem Neutron
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Wir wollen nun zu unserer Frage zurückkehren: Was würde geschehen, wenn die Starke Kernkraft stärker wäre? Die Antwort ist, dass die Reaktion in die Sonne sich drastisch verändern würde, weil die Schwache Kernkraft von der Reaktion eliminiert werden würde.
Wenn die Starke Kernkraft stärker wäre, als sie ist, wäre sie in der Lage, zwei Protonen unmittelbar mit einander zu verschmelzen, ohne erst zehn Minuten darauf warten zu müssen, dass ein Proton in ein Neutron umgewandelt wird. Das Ergebnis dieser Reaktion wäre ein Atomkern mit zwei Protonen anstelle eines Deuterons. Wissenschaftler nennen solch einen Atomkern ein „Diproton“. Es ist jedoch ein theoretisches Teilchen, da ein natürliches Vorkommen desselben niemals beobachtet wurde. Wenn jedoch die Starke Kernkraft viel stärker wäre, als sie ist, dann gäbe es tatsächliche Diprotonen in der Sonne. Was würde das bedeuten? Wenn wir uns der Proton-Neutron-Umwandlung entledigten, würden wir die „Drossel“ eliminieren, die den „Motor“ der Sonne so langsam laufen lässt wie sie es tut. George Greenstein erklärt, was das Ergebnis davon wäre:
Die Sonne würde sich verändern, weil die erste Stufe in der Bildung des Heliums nicht mehr die Bildung des Deuterons wäre. Es wäre die Bildung des Diproton. Und diese Reaktion würde die Umwandlung des Protons in ein Neutron überhaupt nicht beinhalten. Die Rolle der Schwachen Kernkraft wäre eliminiert, und es wäre nur die Starke Kernkraft beteiligt…und das Ergebnis wäre, dass der Brennstoff der Sonne in der Tat plötzlich sehr effektiv würde. Er würde so potent werden, so gewaltig in seiner Reaktion, dass die Sonne und jeder ähnliche andere Stern auf der Stelle explodieren würden. 2
Die Explosion der Sonne würde bewirken, dass die Welt und alles auf ihr in Flammen aufgehen würde und unser blauer Planet sich in einigen Sekunden in eine Brandkruste verwandelt würde. Weil die Starke Kernkraft genau abgestimmt ist – weder zu stark, noch zu schwach – ist die Kernreaktion der Sonne soweit verzögert, dass der Stern in der Lage war, Milliarden von Jahren Licht und Energie auszustrahlen. Diese genaue „Feineinstellung“ ist es, was der Menschheit das Leben ermöglicht. Wenn es in dieser Anordnung auch nur eine geringfügige Abweichung gäbe, würden die Sterne (einschließlich unserer Sonne) nicht existieren, oder, falls es sie gäbe, würden sie in kurzer Zeit explodieren.
In anderen Worten, die Struktur der die Sonne ist weder zufällig noch unwillkürlich. Ganz im Gegenteil: Allah hat die Sonne erschaffen, damit die Menschen leben können, wie es im folgenden Vers ausgedrückt ist:
Die Sonne und der Mond folgen einem festgesetzten Maß. (Sure 55:5 – ar-Rahman)
ANMERKUNGEN |
1 George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 100 2 George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 100 |